Gregor Hübner ist Geiger des ‘Sirius Quartet’ und auch Komponist. Zwei seiner Werke stehen im Mittelpunkt dieser Produktion: die ‘Six Songs of Innocence’ für Knabenchor und Streichquartett sowie ‘The Purcell Project’. Hübners Musik ist eine spannende Symbiose von klassischen Formen, volkstümlichen Rhythmen und Melodiesträngen sowie improvisatorischem Jazz-Beat. So macht er in seinem ‘Purcell Project’ einen gelungenen und schlüssigen Zeitsprung vom englischen Barock ins 21. Jahrhundert. Ähnliches versucht er auch in den ‘Six Songs of Innocence’ auf Texte des Frühromantikers William Blake.
Während das ‘Sirius Quartet’ sehr vertraut mit der Musik seines Primgeigers ist, wandelt das ‘collegium iuvenum’ doch auf spürbar unsicherem Terrain. Der Knabenchor lässt viel Vorsicht walten, vertraut vor allem auf seine solide vokale Grundausbildung. Richtig heimisch scheint er sich nicht zu fühlen. Dies wird vor allem deutlich, wenn man die anderen eingespielten Werke hört (Nystedt, Rutter, Porterfield, Mäntyjärvi, Joel), in denen die jungen Stimmen regelrecht aufblühen und befreit singen. Die ‘Six Songs of Innocence’ brauchen wohl noch jenen Reifeprozess, der auch einen guten Tropfen zu edlem Wein macht.
While Hübner’s works on this CD seem not to be a familiar environment for the collegium iuvenum, the choir sounds much more charismatic in the rest of the program.