Der Mitschnitt der frühen Verdi-Oper ‘Un Giorno Di Regno’ (König für einen Tag) von den Opernfestspielen Heidenheim ist auch ohne die originelle Inszenierung von Barbora Horakova-Joly ein musikalischer Genuss.
Verdis komische Oper, bei der man sicher musikalische Parallelen zu Donizetti und thematische zu Mozart (‘Figaro’, ‘Cosi’) ziehen kann, ist ein Musterbeispiel an musikalischen Einfällen, an Tempo, Unbekümmertheit und Spritzigkeit. Eigentlich ist es eine richtige Ensemble-Oper mit sehr vielen dankbaren Partien.
Für das Heidenheimer Verdi-Projekt sitzt das 2011 von Marcus Bosch für die Opernfestspiele gegründete und klassisch besetzte Orchester ‘Cappella Aquileia’ im Orchestergraben. Dieses Ensemble konnte auf CD bereits mit zwei Schumann-Symphonien und der Heidenheimer Aufnahme von Verdis ‘Oberto’ für sich einnehmen. Dass die ‘Cappella Aquileia’ ein außergewöhnlich gutes Orchester ist, das beweist wiederum auch diese Aufnahme, bei der die Musiker unter der straffen Leitung von Marcus Bosch ein regelrechtes musikalisches Feuerwerk zünden. Und dass man auch ohne namhafte Stars fantastische Oper machen kann, das zeigt das engagierte und bis in die kleinste Rolle optimal besetzte Ensemble der Heidenheimer Opernfestspiele.
Valda Wilson als Giuletta, Elisabeth Jansson als Marchesa, Gocha Abuladze als Belfiore, Davide Fersini als Baron Kelbar, David Steffens als La Rocca und Giuseppe Talamo als Edoardo, sie alle tragen ihren Teil zum Gelingen dieses vorzüglichen und kurzweiligen Opernabends bei. Hervorragend ist auch der Tschechische Philharmonische Chor Brünn (Einstudierung Petr Fiala).