Als Siegerin gehört die aus Alaska stammende Mezzosopranistin Vivica Genaux auf das oberste Treppchen dieser Barock-Kür, nicht nur wegen ihrer messerscharfen Staccato-Koloraturen, sondern wegen ihres herausragenden Gestaltungstalents, das es ihr erlaubt, die verschiedenen Charaktere sehr gut zu differenzieren. Die anderen drei Sängerinnen sind wohl gleichwertig auf dem zweiten Rang: Die italienische Mezzosopranistin Romina Basso beeindruckt durch ihren Stimmumfang, während ihre Koloraturen nicht besonders präzis sind. Die italienische Altistin Sonia Prina hat eine schöne, warme Stimme, mit der sie sehr gefühlvoll umgeht. Vom Timbre her gefällt mir die griechische Mezzosopranistin Mary-Ellen Nesi nicht so gut, aber ihre Stimmführung ist gut und besonders im oberen Register hat sie viel Glanz.
Die vier Sängerinnen werden in einem gut zusammen gestellten Repertoire mit dem wie gewohnt pulsierenden ‘Armonia Atenea’-Sound begleitet.