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Um den Pianisten Théo Fouchenneret erweitert zeigt das Quatuor Strada beim Quintett von Robert Schumann, wie man sich mit Elan und energiegeladenem Einsatz dem Werk nähern kann, ohne die ganz große emotionale Karte zu ziehen. Im zweiten Satz wirkt ihr Tempo recht zügig, so als ob sie von der Satzbezeichnung dem ‘In Modo d’una Marcia’ mehr Beachtung geschenkt hätten als dem ebenfalls angegebenen ‘Un poco largamente’. Dadurch geben sie dem Abschnitt einen auf Bewegung gerichteten geraden Charakter und vermeiden so das Schwärmerische. Das Scherzo. Molto vivace dagegen wird im flüssigen, aber nicht gehetzten Ansatz angegangen, so dass ihnen hier die Chance bleibt, alles genau umzusetzen. Im abschließenden Allegro ma non troppo richten sie ihre Tempodisposition wie anfangs wieder so aus, dass ein flottes Spiel möglich, dass einen positiven Eindruck hinterlässt, bis dann der mitaufgenommene Applaus jede Freude zunichtemacht.
In den vorhergehenden Quartetten, bei denen nur das Quatuor Strada agiert, sind ähnliche Interpretationsansätze zu finden. Allerdings zeigen sich hier die schnelleren Tempi öfter. So wird etwa das Scherzo im Abschlusssatz des ersten Quartetts wirklich als Presto genommen und halsbrecherisch, aber sicher, ausgekostet. Oder auch der Kopfsatz des zweiten Quartetts, Allegro vivace, wird beeindruckend zügig angegangen. Hier purzeln die Stimmen regelrecht aus den Instrumenten. Diese Virtuosität ist beeindruckend.
Bei aller Spielfreude gelingt es den Musikern auch, die Quartette gut artikuliert und schön formulierend vorzutragen. Nur manchmal scheint der Übermut mit ihnen durchzugehen und die eine oder andere Gestaltung wirkt dann überpointiert. Zum Glück halten sich diese Momente in Grenzen. Im Andante quasi variazioni, also dem zweiten Satz des zweiten Quartetts beispielsweise lassen sie die Musik in liebevoll gestalteter Weise fließen. Positiv zu Buche schlägt, dass die Energie und der Puls des Musizierens überzeugend ausgestaltet sind und durchgehalten wird, so dass jeder Gedanke an Langeweile oder Behäbigkeit weit entfernt ist. So werden ihrer Interpretationen zu einem Plädoyer, einen Schumann freudig und voller Energie zu verstehen.
Alles wird dann wieder durch den Applaus bei jedem Quartett zerstört. Man muss immer zum Gerät springen und den Ton abschalten oder das Geprassel über sich ergehen lassen. Warum können nicht alle Label, manche tun es, den Applaus, wenn sie denn meinen, ihn mitliefern zu müssen, nicht wenigstens auf einen eigenen Track speichern? Dann kann man ihn auslassen. Deswegen erfolgt auch eine Abwertung um eine Stufe. Wenn ich Nebengeräusche durch ein unkonzentriertes Publikum haben möchte, gehe ich ins Konzert, dann habe ich wenigstens das Live-Erlebnis. Die Interpretationen waren besser, als es die Gesamtbewertung anzeigt.
With the addition of pianist Théo Fouchenneret, the Quatuor Strada demonstrates in the quintet how the work can be approached with verve and energy without pulling out all the emotional stops. In the second movement, their tempo seems quite brisk, as if they had paid more attention to the movement designation In Modo d’una Marcia than to the Un poco largamente, which is also indicated. In this way, they give the section a straightforward character with a focus on movement, thus avoiding the gushy. The Scherzo. Molto vivace, on the other hand, is approached in a fluid but not rushed manner, giving them the chance to realize everything precisely. In the concluding Allegro ma non troppo, they again adjust their tempo disposition as at the beginning to enable a brisk performance that leaves a positive impression, until the applause that follows destroys any joy.
In the preceding quartets, in which only the Quatuor Strada performs, similar interpretative approaches can be found. However, the faster tempi are more frequent here. For example, the scherzo in the final movement of the first quartet is really taken as a presto and savored at breakneck speed, but with confidence. The opening movement of the second quartet, Allegro vivace, is also impressively fast-paced. Here, the voices literally tumble out of the instruments. This virtuosity is impressive.
Despite all the joy of playing, the musicians also succeed in performing the quartets with good articulation and beautiful phrasing. Only sometimes do they seem to get carried away and one or two of the arrangements seem over-emphasized. Fortunately, these moments are kept within limits. In the Andante quasi variazioni, the second movement of the second quartet, for example, they allow the music to flow in a lovingly crafted manner. A positive aspect is that the energy and pulse of the music-making are convincingly developed and sustained, so that any thought of boredom or sluggishness is far removed. Their interpretations thus become a plea to understand Schumann joyfully and full of energy.
Everything is then destroyed again by the applause at every quartet. You always have to jump to the device and switch off the sound or let the applause wash over you. Why can’t all labels, and some do, at least save the applause to a separate track if they think they have to include it? If I want background noise from an unfocused audience, I go to a concert, then at least I have the live experience. That’s why it was downgraded by one level. The interpretations were better than the overall rating indicates.