Nach den Bach-Kantaten nun die lutherischen Messen: Der unermüdliche Bach-Fan Maasaki Suzuki setzt sich in der neuen Produktionsserie mit den sogenannten Kyrie-Gloria-Messen auseinander. Die Reformation hatte sich in der liturgischen Gestaltung der Gottesdienste radikal vom römischen Ritus abgewendet, ohne jedoch ganz auf verschiedene Bestandteile zu verzichten. Zu ihnen gehören Kyrie und Gloria, die Bach für St. Thomas in Mess-Vertonungen zusammengefasst hat – eben jenen Kyrie-Gloria-Messen.
Zu den beiden Messen in g-Moll und G-Dur haben Masaaki Suzuki und sein Collegium Japan noch vereinzelte Sanctus- und Kyrie-Sätze eingespielt.
Masaaki Suzuki hält den musikalischen Werdegang stets in Bewegung. Er betont das tänzerische Element und sorgt so ständig für innere Spannung. Zudem verleiht er durch seine leichte, schnörkellose und emotionale Lektüre den vielen musikalischen Verästelungen klare Konturen. Bachs Musik mag wohl den Ansprüchen lutheranischer Zurückhaltung, Pietät und Nüchternheit gerecht worden sein. Masaaki Suzuki unterstreicht, dass die barocke Eleganz und Noblesse, die er dieser Musik zugesteht, mit den reformatorischen Vorgaben ohne Wenn und Aber vereinbar sind.
Masaaki Suzuki continues his Bach recordings with the Lutheran Masses and shows that elegance and an airy dancing motion are well compatible with the Lutheran understatement.