Das Zusammenspiel der beiden außergewöhnlichen Instrumentalisten Paganini und Giuliani gab die Grundlage und sorgte für die Verbreitung der sonst kaum zu erwartenden Kopplung von Gitarre und Geige. Dabei zeigen die Werke durchaus unterschiedliche Schwerpunkte. Während etwa die Centone di Sonate durch den häufigen Gebrauch des Ritornells, Symbol des Vergnügens, starke Emotionen auslösen kann, hat die Gitarrenbegleitung in Mauro Giulianis Gran Duetto concertante op. 52 die rauen Züge des Rondo militare. In Mauro Giuliani’s op. 52. führen die beiden Instrumente einen ausgewogenen Dialog. Paganinis und Giulianis Komponieren für ein unbekanntes städtisches Publikum, das erobert werden musste, wird durch melodische und rhythmische Sensibilität erreicht, das sich aus Tanz, Themen und Liedern des Alltags speist.
Dieses Genre wurde sowohl durch neue Werke als in Transkriptionen gefördert. Zu Letzterem ist hier Anton Diabelli vertreten. Er hat aus einem Streichquartett von Spohr das Grande Duo op. 11 transkribiert.
Die beiden Interpreten dieser Einspielung nehmen sich der Musik ihrer Landsleute ebenso gut an wie der Transkription von Diabelli. Dabei gelingt es ihnen mühelos, die verschiedenen Ausdrucksmittel in den Kompositionen darzustellen, etwa eher sanglich lyrische Elemente bei Spohr und auch teilweise perkussiv rhythmische Passagen in den anderen Stücken. Die für beide, besonders aber für den Geigenpart erforderliche Beherrschung des Instruments wird ohne Wenn und Aber durch makelloses Spiel nachgewiesen. Die beiden fein aufeinander abgestimmten Interpreten des Gabrielli Bernardi Duos bringen ihr tiefes Eindringen in die Materie so geschickt zum Erklingen, dass sie der Musik die ihr gebührende Zuwendung entlocken können.
Two extraordinary instrumentalists, Paganini and Giuliani, provided the basis for the otherwise hardly expected coupling of guitar and violin. Their works have quite different characters. While the Centone di Sonate, for example, can evoke strong emotions through the frequent use of the ritornello, symbol of pleasure, the guitar accompaniment in Mauro Giuliani’s Gran Duetto concertante op. 52 has the rough features of the Rondo militare. In Mauro Giuliani’s op. 52 the two instruments engage in a balanced dialogue. Paganini’s and Giuliani’s composing for an unknown urban audience that needed to be conquered is achieved through melodic and rhythmic sensibility that draws from dance and songs of everyday life.
This genre was promoted both through new works and in transcriptions like the one made by Anton Diabelli. He transcribed the Grande Duo op. 11 from a string quartet by Spohr.
Violinist Siverio Gabrielli and guitarist Lorenzo Bernarde effortlessly succeed in getting the different means of expression in the compositions, such as more song-like lyrical elements in Spohr’s case and also sometimes percussive rhythmic passages in the other pieces. The mastery of the instrument required for both, but especially for the violin part, is demonstrated without ifs and buts by flawless playing. The two finely tuned performers show their deep understanding of the music so skillfully that they are able to draw from the music all the attention it deserves.