Robert Schumann: Symphonien Nr. 4 & 2, Genoveva-Ouvertüre; Cappella aquileia, Marcus Bosch; 1 CD Coviello Classics COV 91621; Aufnahme 03/2016, Veröffentlichung 09/2016 (68'43) - Rezension von Guy Engels

Hier haben wir es mit einer Einspielung zu tun, von der man nach dem ersten Hören nicht so recht weiß, was davon zu halten ist. Im Nachklang macht sich dann allmählich der Eindruck breit, es hier mit einer ebenso spannenden wie bereichernden Auseinandersetzung mit den Schumann-Symphonien zu tun zu haben.

Aber – der Reihe nach. 2011 gründet Marcus Bosch die ‘Cappella aquileia’, das Orchester der Opernfestspiele Heidenheim. Dieses Ensemble fühlt sich der historischen Aufführungspraxis verpflichtet und hat nun eine Gesamtaufnahme der Schumann-Symphonien gestartet.

Der Verzicht auf den großen, im Legato schwimmenden Orchesterklang mag nicht jedermanns Sache sein. Die pointierten Rhythmen gehen hin und wieder wie scharfe Messerschnitte durch Schumanns poetische Gedankengänge. Andererseits vermeiden Dirigent und Orchester auf diese Weise ein zu narzisstisches, selbstgefälliges Musizieren.

Dieser Schumann klingt letztendlich kraftvoll, erscheint in einem erfreulich frischen Klangbild, ist romantisch aufbrausend und sehr detailreich geformt. Wir haben an diesem ungeschminkten Schumann Gefallen gefunden.

Marcus Bosch’s Schumann is fresh, detailed, rhythmically accentuated, sometimes stormy. Even though not everybody will like such an unembellished version of Schumann’s symphonies, we certainly did!

 

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