Das Label Ars Produkction legt üblicherweise angemessen verlegte Aufnahmen vor. Hier jedoch fallen zwei Dinge auf. Dass in der Track-Liste die Spieldauer fehlt, kann man verkraften. Zum anderen zeigt das Titelbild die beiden Solisten, wobei Padovani sich dem Publikum und Korsakova ihm zuwendet. Dabei sieht es aus, als ob sie ihm zum Spaß mit ihrer Geige auf den Kopf haut. Das tut jedem Musiker weh, der ein Instrument als Waffe zweckentfremdet sieht. Das hat für mich auch nichts mit jugendlichem Überschwang zu tun.
Die vorgestellten vier Werke für zwei Violinen beanspruchen alle, herausragende Beiträge ihrer Gattung zu sein. Den beiden barocken Stücken von Bach und Vivaldi stehen etwa gleichjunge von Pärt und Schnittke, also aus unserer Zeit gegenüber. Die beiden älteren Kompositionen werden soweit angemessen dargestellt, jeder Amateurgeiger wäre froh, das so darbieten zu können. Allerdings geht ihnen auch jede Form von Esprit ab. Insbesondere den zweiten Satz des Konzertes von Bach könnte ich mir als Liebesduett vorstellen. Hier wird er aber leblos dargeboten, als ob die beiden über ihr Smartphone miteinander kommunizieren.
Die beiden modernen Werke gelingen noch weniger, da auch noch spieltechnische Mängel, wie Unsauberkeiten und Ausdrucksschwäche, als ob man mit der Beherrschung der Technik ausgelastet wäre, hinzukommen. Das begleitende Orchester passt sich mit mechanischer und uninspirierter Begleitung, insbesondere bei Bach und im Cembalo, an.