Nach einer wenig begeisternden Aufnahme von Bruckners Siebter legt Lahav Shani nun seine Interpretation der Fünften vor. Im ersten Satz arbeitet er mit starken Kontrasten zwischen Pathos und quirliger Frische. Er spielt mit den Tempi und Farben, aber letztlich wird aus all dem kein organisch gewachsenes Ganzes. Ich verrnisse eine klare interpretatorische Linie.
Den zweiten (langsamen) Satz finde ich, verglichen mit dem fantasievollen Dirigat von Markus Poschner regelrecht langweilig, und auch im Scherzo ist Shani der Phrasierungs- und Artikulierungsspontaneität von Poschner klar unterlegen. Poschner (und vor ihm viele andere, u.a Thielemann) bringen auch Interessanteres im Schlusssatz zustande, so dass ich am Ende keine Empfehlung für diese Neuproduktion aussprechen kann.
After an uninspiring recording of Bruckner’s Seventh, Lahav Shani now presents his interpretation of the Fifth. In the first movement, he works with strong contrasts between pathos and lively freshness. He plays with tempi and colors, but in the end, none of this leads to an organically grown whole. I miss a clear line of interpretation.
I find the second (slow) movement downright boring compared to Markus Poschner’s imaginative conducting, and Shani is also clearly inferior to Poschner’s spontaneity of phrasing and articulation in the Scherzo. Poschner (and many others before him, including Thielemann) also achieves more interesting things in the final movement, so in the end I cannot recommend this new production.