Unisono, der Berufsverband und die Gewerkschaft der professionellen Musiker in Deutschland, erteilt der aktuellen Forderung des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, die Zahl der Rundfunkklangkörper in Deutschland auf zwölf zu halbieren, eine klare Absage.
« Diese Forderung ist nicht neu, aber sie bleibt purer Populismus“, ärgert sich unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. « Die Rundfunkorchester, -chöre und Bigbands der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten werden mit nur 2,2 Prozent der Haushaltsabgabe finanziert. Das bedeutet, dass die Gebührenzahler jeden Monat für nur 41 Cent ein hochwertiges Musikangebot nutzen können, welches bei kommerziellen Streamingplattformen ein Vielfaches kostet. Außerdem sind die Rundfunkensembles regional in den Sendegebieten unterwegs und damit echte Kulturbotschafter für ihre Anstalten.“
Mertens abschließend: « Herrn Söder ist offenbar auch nicht bewusst, dass Rundfunkklangkörper mit ihren vielfältigen Bildungsangeboten ein wesentlicher Bestandteil der Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland sind, auch in ländlichen Räumen. Sie gehören damit zum essenziellen Kernbereich des verfassungsrechtlich und medienpolitisch fixierten Kultur- und Bildungsauftrags im Rundfunk. Wer hier – wie Herr Söder – kürzen will, zerstört viel, spart aber wenig.“