Einzigartige Zeugnisse der italienischen Operngeschichte aus dem Mailänder ‘Archivio Storico Ricordi’ werden ab dem 30. August in der Berliner Repräsentanz von Bertelsmann danach in Gütersloh und auch in Mailand zu sehen sein.
Die Ausstellung mit dem Titel ‘Unternehmen Oper’ zeichnet anhand der beiden späten Verdi-Opern ‘Otello’ und ‘Falstaff’ facettenreich und interaktiv die Entstehungsgeschichte einer Oper von der Beauftragung bis zur Uraufführung nach. Originalpartituren, Libretti, ausgewählte Korrespondenz, Bühnenbilder und Figurinen lassen die Opernkultur des 19. Jahrhunderts und das kreative Zusammenspiel des Musikverlegers Giulio Ricordi und des Librettisten Arrigo Boito mit dem gefeierten Komponisten Giuseppe Verdi lebendig werden, dessen Geburtstag sich am 10. Oktober zum 200. Mal jährt.
Der Verleger Giulio Ricordi erwarb 1825 das gesamte Archiv des Mailänder Theaters ‘La Scala’. 1830 schloss er den Copyright-Vertrag mit Giuseppe Verdi, eine folgenschwere Entscheidung für die Zukunft des Verlages. Innerhalb kürzester Zeit wurde Casa Ricordi marktführend. Ab 1864 expandierte der Musikverlag zunächst nach Neapel, 1865 nach Florenz, 1871 Rom, 1878 London, und 1888 nach Palermo und Paris. So gehörten ihm nun auch wichtige Vertreter der französischen Grand Opera, wie Massenet an.
Ab 1994 gehörte der Ricordi Verlag zur Bertelsmann AG, seit 2006 zu Vivendi (Universal Music Group). Das Verlagsarchiv aber verblieb bei Bertelsmann. Es reicht mehr als 200 Jahre zurück und ist mit seinen mehr als 7.800 Originalpartituren von mehr als 600 Opern (darunter Originalhandschriften von Verdi und Puccini), rund 6.000 historischen Photographien und 15.000 Briefen eines der bedeutendsten privaten Musikarchive der Welt.
Die Ausstellung ‘Unternehmen Oper’ ist vom 30. August bis zum 15. September 2013 in der Berliner Bertelsmann Repräsentanz ‘Unter den Linden 1’ zu sehen. Sie wird im Anschluss vom 7. bis 21. Oktober im Theater der Stadt Gütersloh gezeigt und dann in der Folge noch Station in Mailand machen.