Reine Musik für Streichorchester der beiden Komponisten Simon Laks und Philipp Jarnach ist auf dieser CD zu hören, wobei die ‘Musik zum Gedächtnis der Einsamen’ ein Arrangement eines Streichquartetts ist.
Beide Komponisten waren bis zu Beginn der Dreißigerjahre des letzten Jahrhunderts bekannt, und ihre Werke wurden regelmäßig in Frankreich (Laks) und Deutschland (Jarnach) aufgeführt. Neben vielen Unterschieden haben sie noch die Gemeinsamkeit, dass sie die traditionelle harmonische Tonsprache als weiter ausbaufähiges Modell ansahen und der Dodekaphonie nicht folgen wollten. Beide wurden dann sowohl aus politischen Gründen als auch musikalisch zum Schweigen gebracht und komponierten im Alter nicht mehr.
Die drei vorgestellten Werke, bei Jarnach sein letztes vollendetes, folgen den genannten Prinzipien. Die Sinfonie ist ein kräftiges Werk, das klangliche Anklänge an Hindemith liefert. Es wird in dieser Aufnahme auch mit einem resoluten Ansatz dargeboten. Die Sinfonietta dagegen ist deutlich luftiger, sowohl vom Stück als auch der Präsentation her, und macht damit auch einen gefälligeren Eindruck, ohne deswegen leicht oder seicht zu sein.
Jarnachs Komposition kann man am Beginn als Lebensseufzer verstehen, der im Werk die Erlebnisse spiegelt und am Ende nach dem Durchlebten mit einem matten Aufatmen endet.
Das in Wroclaw beheimatete ‘NFM Leopoldinum Chamber Orchestra’ unter Hartmut Rohde haucht diesen Werken beseelten Atem ein. Die Sinfonie kommt kräftig gezeichnet daher, die beiden anderen Werke werden leichtfüßiger und charmanter interpretiert.