Die ‘7 Répons’, 1963 vom Auftraggeber, dem New York Philharmonic und Leonard Bernstein uraufgeführt, sind Poulencs letzte religiöse Komposition und zugleich sein letztes Chorwerk. Er starb kurz vor der Erstaufführung der sieben Stücke, von denen er sagte, sie seien mehr Mantegna als Zurbaran, im Vergleich beider Maler also realistischer und tragischer als gefühlvoll. Diesen realistischen Charakter arbeitet Daniel Reuss mit scharfer Akzentzierung heraus, wobei er eine ideale Balance zwischen Singstimmen und Orchester erzielt und beide sehr kontrastreich werden lässt.
Das ‘Stabat Mater’ präsentiert er uns in einer sehr vergeistigten und streckenweise mystischen Fassung, die den Chor und die Solostimmen gegenüber dem Orchester bevorzugt und das, was Kollege Guy Engels an dieser Stelle vor kurzem « eine positive, frohe Hinwendung zum Göttlichen » nannte, weniger deutlich werden lässt. Wir sind hier weit entfernt von Paavo Järvis kontrastreicher Version des ‘Stabat Mater’, natürlich auch von Stéphane Denèves swingendem Totentanz und ebenfalls von Dutoits spontan-frischer und farbiger Deutung, die ich nach wie vor für die beste dieses Werks halte.
Nothing sweet here, neither in the drastically realistic und tragic ‘Répons’ nor in the Stabat Mater which is far from being as positive as in other performances. It appears here as a significantly serious and devout work.