Gustav Holst: The Planets, A Somerset Rhapsody; Colin Matthews: Pluto; The Cambridge Singers, Royal Philharmonic Orchestra, Owain Arwel Hughes; 1 CD RPO RPO013; Aufnahmen 4/2004, Veröffentlichung 8/2016 (68'41) – Rezension von Uwe Krusch

‘Die Planeten’ von Gustav Holst können eine gute Gelegenheit für ein Orchester und (s)einen Dirigenten sein, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das gelingt hier leider kaum. Natürlich, das Ensemble ist wie alle bekannten englischen Orchester eines von toller technischer und auch musikalischer Qualität. Doch technisch gut gespielt ist nicht automatisch gut gespielt.

Gleich beim ersten Satz, ‘Mars, der Kriegsbringer’, hören wir bloß einen abgerundeten schönen Sound. Wenn ein Krieg so nett und jovial daher kommt, hat ja keiner Angst davor. ‘Venus, die Friedensbringerin’, wird genau so nett gespielt. Das ist dann auch wieder nicht so anziehend, dass man sich auf den Frieden freuen würde. Und ‘Neptun, der Mystiker’, ist nicht mystisch, sondern ziemlich direkt….

Natürlich kann man das auch anders sehen: Hier wird viel Wohlklang erzeugt. Aber um die Stimmungen auszudrücken, reicht das nicht. Es geht in der Musik nicht darum, höher, weiter, schneller zu spielen, aber ein olympisches ‘Nur Dabeisein’ ist auch zu wenig.

Der im Jahr 2000 von Colin Matthews komponierte ‘Pluto’ wird hier zur interessantesten Einspielung. Auch der ‘Saturn, der Bringer des Alters’, hinterlässt Eindruck.

Die abschließende ‘Somerset Rhapsody’ von Holst wandelt auf den Spuren der Sammler von Volksmusik, in England vor allem Vaughan Williams und Percy Grainger. Leider rettet sie nichts mehr.

The Planets are one of the show pieces for any orchestra. Alas, here we have no show at all, and a lot of weakness. Although classical music does not require to constantly get higher, further and faster, the Olympic motto ‘taking part is everything’ does not suffice.

 

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