Für seine Dritte Symphonie, ‘Gesang der Nacht’, benutzte Karol Szymanowski das gleichnamige Gedicht des persischen Dichters Jalaluddin Rumi in einer Übersetzung von Tadeusz Miciński. Das mystische Werk, das die Schönheit der Nacht als Metapher für das Mysterium Gottes benutzt, wird von Vladimir Fedosseyev spannungsvoll und mit viel Spontaneität dirigiert, aber es fehlt der Musik letztlich die Reinheit, um jene transzendente Wirkung zu erlangen, die in anderen Aufnahmen zu hören ist.
Weinbergs Sechste Symphonie ist viel ‘irdischer’ als das Werk Szymanowskis. Für großes Orchester und Kinderchor geschrieben, wechselt es im Ausdruck zwischen Angst und Witz, zwischen Trauer und Karikatur, zumindest, wenn es in voller Länge von über 45 Minuten erklingt. Das ist auf dieser CD nicht der Fall. Hier bekommen wir nur eine auf ca. 27 Minuten gekürzte Fassung zu hören, die das Werk in inakzeptabler Weise verstümmelt. Dabei wird das Volkstümliche der Musik durch den Sveshnikov Knabenchor ganz reizvoll wieder gegeben. Doch es kann ja nicht sein, dass ein Dirigent einfach nur die positiveren Passagen aus einer Komposition spielt, um ihr ein gefälligeres Gesicht zu geben. Verrat am Komponisten!
Und ganz schlimm ist es, dass diese Kürzungen nirgends, weder auf dem Cover, noch auf dem Back-Cover und auch nicht im Textheft erwähnt werden. Das ist Betrug am Käufer!
Besides a spontaneous but a bit to earthy version of Szymanowski’s Third Symphony, the disc contains a drastically shortened version of Weinberg’s Sixth’. Since the editor does not mention this we call it swindle.