Es gibt unzählige Zustände und Ereignisse, die dem Menschen den Verstand rauben können: die Liebe – sowohl in ihrer größten Hingabe als auch in ihrer tiefsten Enttäuschung – , Krieg und Tod gehören zu den drei wesentlichen Auslösern von Verrücktheit, wenn etwas von seinem angestammten, gewohnten Platz ver-rückt wurde. Komponisten der Renaissance haben diesen Seelenzustand sehr virtuos und phantasievoll in Musik umgesetzt.Man nehme als Beispiel Clément Janequins ‘La guerre’ mit den unnachahmlichen Silben-Fanfaren, Josquin Desprez‘ wirbelnder ‘Scaramella’ oder Flechas ironisch-dramatisches Seeabenteur ‘La Bomba’.
Wie das ‘Calmus Ensemble’ hier in den unterschiedlichsten alten Sprachen filigran mit Klang und Worten spielt, ist mehr als bewundernswert. Es braucht schon ein gerüttelt Maß an stimmlicher Perfektion und chorischer Homogenität, um sich nahezu gänzlich von den Fesseln des vorgeschriebenen Notentextes zu befreien und ihn derart transparent und vor allem souverän mit Leben zu füllen.
With a genuine sense of style, clarity and poise, ‘Calmus Ensemble’ is absolutely sovereign in these gripping performances.