Andrzej Panufniks ‘Sinfonia di Speranza’ ist keine leichte Kost. Geschrieben als Hommage an die Neunte von Beethoven enthält sie eine spirituelle Botschaft, die vom Glauben an die Menschheit und der Sehnsucht nach Toleranz geprägt wird. Über weite Strecken dominieren langsam fließende melodische Linien in Bogenform, ähnlich denen eines Regenbogens, der dem Komponist angeblich als Inspiration diente.
Zwölf solcher Bögen gibt es, symmetrisch aufgebaut, alternierend zwischen warmen und kalten Farben. Einige Ausbrüche verhindern, dass das Ganze monoton wirkt. So weit so gut. Die Musik ist expressiv, sie lastet nach meinem ganz eigenen Empfinden aber schwerer auf mir, als ich es mir bei dem Titel ‘Speranza’ erwartet hatte. Und letzten Endes habe ich eher den Eindruck von Sehnsucht, die Panufnik äußert, als von Hoffnung. Der Komponist sagte: « Once more I was attempting to balance a severe, self-imposed technical discipline with an expression of my deeply felt emotions. My fervent wish is that this message of hope might speak directly to the listener. » Bei mir zumindest ist der Wunsch des Komponisten nicht in Erfüllung gegangen, das Werk wirkt auf mich recht bedrückend in dieser spannungsreichen Aufführung des Berliner Konzerthausorchesters.
Unkomplizierter ist das Concertino für Pauken, Schlagzeug und Streicher, das recht verspielt klingt, aber keineswegs oberflächlich effektvoll. Lukasz Borowicz gibt dem Werk einen fast mysteriösen Charakter, so als käme die Musik von weit her und treibe mit unbestimmtem Ziel dahin, flüchtig, ungreifbar und fast spukhaft.
Andrzej Panufnik’s Ninth Symphony expresses rather the longing for possibly utopian issues like peace and human tolerance than real hope. The work is heard on this CD in a very strong und expressive performance. The Concertino is playful but never simple or just easy-going. Lukasz Borowicz gives the music kind of a mysterious character.