Hell und Dunkel-Kontraste, die sich in der Instrumentation widerspiegeln, prägen die 3. Symphonie von Robin de Raaff aus den Niederlanden. Beginnend aus dem Nichts mit Piccolohöhen entwickelt sich der erste Satz immer intensiver hin zu den tiefsten Instrumenten im Orchester und ihren tiefsten Registern. Der nahtlos anschließende zweite Satz wiederholt diesen Ansatz, wobei hier Instrumentalduos die Entwicklung fortführen. Am tiefsten Punkt entwickelt sich aus einem Violinsolo der Kristallisationspunkt des Werkes. Im dritten Satz werden die Gedanken der ersten beiden Sätze gleichgewichtet fortgesponnen, bis das Werk mit einem ernüchternden Höhepunkt abschließt.
In den ‘Verwobenen Erzählungen’, ‘Entangled Tales’, als Auftrag für Tanglewood entstanden, verarbeitet das groß besetzte Orchester ständig kleinste motivische, rhythmische und klangliche Bausteine, so dass jedes Teil wie eine Teppichschlaufe erscheint, die erst zusammen das Webbild ergeben.
Das Cellokonzert stellt den Solisten vor neue Herausforderungen, wie Doppelgriffe, deren Töne unterschiedlich laut zu spielen sind, neue Klänge, wie das Cello in Begleitung des Schlagwerks oder im Mittelsatz zusammen mit der Piccoloflöte. Damit wird das Konzert für den Solisten und den Zuhörer zu einem Füllhorn neuer Klangerlebnisse.
Jedes Werk dieser Aufnahme hat andere Interpreten. Das Cellokonzert findet in Marien van Staalen, dem früheren Solocellisten des ihn begleitenden Rotterdamer Philharmonischen Orchesters unter Leitung seines Musikdirektors Yannick Nézet-Séguin glühende und erstklassige Verfechter, wobei sich die Spannung durch den Mitschnitt der Uraufführungskonzerte überträgt.
Als Orchester vielleicht weniger prominent, kann das ‘Residentie Orkest’ aus Den Haag unter dem Stab von Neeme Järvi nichtsdestoweniger wirkungsvoll die verschlungenen Pfade der ‘Verwobenen Erzählungen’ durchdringen.
Die Symphonie wird vom Het Gelders Orkester und seinem ersten Dirigenten Antonella Manacorda im wahrsten Sinne beleuchtet und so die tiefen Schatten und die hell erleuchteten Flecken tonal verbildlicht.
This CD with works by the Dutch composer Robin de Raaff invites the listener to a cornucopia of new sound experiences which Yannick Nézet-Séguin, Neeme Järvi and Antonello Manacorda are eager to display committedly with their excellent orchestras.