Das Ehepaar Schumann ist mit seinem Liedschaffen auf dieser Aufnahme vereint. Zwei der Liederkreise von Robert Schumann, der auf Texte von Heinrich Heine und der auf solche von Eichendorff rahmen fünf Beiträge von Clara Schumann. Im Beiheft werden die schwierige Persönlichkeit von Robert und die Tiefe seiner in den Liederwelten verarbeiteten Gefühlswelten beschrieben.
Leider findet sich davon nichts in der Darbietung. Oder wenn sich etwas findet, dann in einer auftrumpfend äußerlich bleibenden Betrachtungsweise. So etwa endet Frühlingsnacht aus dem Zyklus op. 39 auf die Worte ‘Und die Nachtigallen schlagen’s: Sie ist deine! Sie ist dein!’ oberflächlich heroisch auftrumpfend, ohne das romantisch Intime der Situation, der Stimmung des Abends, in der die Nachtigall, Sinnbild für die Liebe, erklingt. Zwar kann man aus den Ausrufezeichen des Textes auch eine rufende Geste schließen, aber das Auftrumpfende trifft nicht den Kern.
In ‘Schöne Wiege meiner Leiden’ aus den Heine-Liedern fehlt es an Wärme und Eleganz. Wenn es heißt ‘Nimmer wä‘r es dann geschehen, Dass ich jetzt so elend bin’, dann klingt es nach Frust und Verstoßen, aber nicht nach Liebeskummer.
Um noch ein Beispiel von Clara zu erwähnen, geht auch der ‘Lorelei’ jegliche romantische Stimmung ab, eher wird die Geschichte forsch erzählt. Neben diesem Mangel an Ausdrucksformen von Stimmungen fällt auch die leider unklare Artikulation auf, die das Hörverständnis mindestens erschwert. Dazu kommen aktiv gesetzte Betonungen und Überakzentuierungen, die die Natürlichkeit vermissen lasen.
Diese Darstellung wird am Hammerklavier durch eine ebensolche Gestaltung unterstützt, so dass man immerhin die Einheitlichkeit der Stile hervorheben kann.