Sergei Lyapunov: Klavierwerke Vol. 2 (Novelette op. 18, Barcarolle op. 46, Humoreske op. 34, 3 Pièces op. 1, 7 Préludes op. 6, Chant du crépuscule op. 22, Variations & Fugue on a Russian Theme op. 49, Fêtes de Noel op. 41; Florian Noack, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38209; Aufnahme 12/2015, Veröffentlichung 06/2016 (79'25) – Rezension von Remy Franck

Der junge belgische Pianist Florian Noack hat eine zweite Folge von Klavierwerken des Russen Sergej Lyapunov (1859-1924) aufgenommen. Während das erste Volume Werke mit Tanzcharakter privilegierte, sind hier charakteristischere Stücke zu hören, in denen Noack mehr gestalterisches Potenzial einbringen kann.

Nach der virtuosen Novelette op. 18, die der Pianist grandios spielt, investiert er raffinierten Charme in die Barcarolle op. 46. Die Humoreske profitiert von viel Spontaneität und kräftiger Akzentuierung, und in den kleineren Stücken (3 Pièces, 7 Préludes) differenziert Florian Noack genug, um jedem Stück seinen eigenen Charakter zu geben. Insgesamt wagt er mehr und geht mehr aus sich heraus als auf der ersten CD.

Ein bewegendes Maß an Poesie macht den ‘Chant du crépuscule’ (eine Ersteinspielung) zu einem Highlight der Produktion, die mit quasi 80 Minuten gut gefüllt ist.

Viel poetisches Empfinden und genau so viel lebhaftes Musizieren gibt es in den ‘Variationen und Fuge über ein russisches Thema’ sowie in den ‘Fêtes de Noël’.

Der opulente Klavierklang der Surround-Aufnahme ist ein weiterer Vorzug dieser empfehlenswerten Veröffentlichung. Noacks Vertrautheit mit der Musik Lyapunovs erlaubt ihm eine Souveränität des Musizierens, die man nicht anders als meisterhaft bezeichnen kann.

Belgian pianist Florian Noack devotes a second volume to solo piano music of Sergey Lyapunov. His performances show a real affinity with Lyapunov’s works, and so Noack’s playing is not only technically impressive but masterful when it comes to give the various pieces a distinctive and directly appealing form and character.

 

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