Charles Ives: Violinsonaten Nr. 1-4; Annabelle Berthomé-Reynolds; Violine, Dirk Herten, Klavier; 1 CD Wh'te 2016; Aufnahme 02/2016, Veröffentlichung 04/2016 (79'24) – Rezension von Remy Franck

Die vier Violinsonaten von Charles Ives wurden noch nicht oft eingespielt, und etwas bekannter wurden sie erst 2012 durch die Aufnahme mit Hilary Hahn bei DG. Dennoch bleiben die komplexen Werke wohl zu sperrig, um ein breites Publikum anzusprechen. Charles Ives war ein Komponist, der seiner Zeit weit voraus war, und die zwischen 1901 und 1940 komponierten Sonaten wirken auch heute noch extrem modern.

Das Resultat der Auseinandersetzung von Annabelle Berthomé-Reynolds und Dirk Herten mit dieser Musik ist beeindruckend, denn während die Hahn-Aufnahmen etwas akademisch klingen, bringen die Französin Berthomé und der Belgier Herten die Sonaten mit einem substanzreichen Klang sehr souverän zur Geltung. Hier wurde deutlich mehr als nur an die Technik gedacht, und so wird die Musik sehr ausdrucksvoll. Die Farben sind reicher und vor allem wärmer als bei Hahn/Lisitsa und die Balance zwischen beiden Instrumenten ist perfekt.

Annabelle Berthomé-Reynolds and Dirk Herten give a zestful account of Charles Ives’s Violin Sonatas. They dispatch this repertoire with both expressive character and sensitivity.

 

  • Pizzicato

  • Archives