Angesichts der CD-Mengen, die uns vorliegen, funktioniert das ja so: Man hört, fühlt sich angesprochen oder nicht und entsprechend entscheidet man dann, ob die CD überhaupt rezensiert oder stillschweigend beiseite gelegt wird. In vielen Fällen macht es wirklich keinen Sinn, etwas zu schreiben. In drei Fällen hatte ich mich so entschieden, und ich atmete irgendwie auf, als ich diese Silberscheibe in den Player legte und die ersten Klänge von Debussys Musik anregend auf mich einwirkten. Das Erste, was mir auffiel, war der Farbenreichtum im Spiel von Piotr Machnik.
In den drei Zyklen für Klavier solo spielt er virtuos und oft zupackend, so wie es die meisten Stücke verlangen. Dass er aber auch zu schönster Poesie fähig ist, zeigt u.a. ‘Clair de Lune’ aus der ‘Suite bergamasque’, das ist purer Impressionismus ohne jede Sentimentalität.
Das als erstes reiferes Werk Debussys angesehene ‘Pour le piano’ ist insofern schwierig zu gestalten, weil die abstrakten Sujets ‘Prélude’, ‘Sarabande’ und ‘Toccata’ vom Pianisten viel Gestaltungsphantasie verlangen, um die für den Komponisten damals neuen Harmonien zum Leben zu erwecken. Machnik gelingt das sehr gut, weil er inspiriert zu differenzieren weiß. Auch sein Umgang mit der Dynamik zeugt von einem großen Verständnis der Musik des französischen Komponisten.
Colorful performances of three piano cycles by Claude Debussy. Piotr Machnik has such an inspiration that even more abstract music like Pour le piano becomes appealing without suffering from any forcing in terms of tempo and dynamics.