Voller Energie, mit einem ausgeprägten Sinn für Klangpoesie ist die französisch-armenische Cellistin Astrig Siranossian eine ideale Interpretin für Francis Poulenc’s Cellosonate, deren Eleganz bei ihr ebenso gut aufgehoben ist wie ihr Witz (oder wie einmal gesagt wurde, die beiden Seiten Poulencs, die des frommen katholischen Jungen und des rebellischen ‘Enfant terrible’). Tatkräftig wird sie dabei unterstützt von Théo Fouchenneret, einem Pianisten, der definitiv nicht nur technisch brillant ist, sondern etwas zu sagen hat. Für Siranossian ist er in diesem Programm ein wahrer Glücksfall.
In den Miniaturen von Fauré singt sich die Cellistin die Seele aus dem Leib und macht jedes einzelne Stück zu einer kleinen Köstlichkeit.
Ein Schmuckkästlein der besonderen Art öffnet sich mit dem 10. Track dieser CD: 13 Melodien des armenischen Priesters, Komponisten und Musikethnologen Komitas, der eine Vielzahl von armenischen Volksliedern und -tänzen gesammelt hat (so wie es in ihrem Land später Bartok und Kodaly taten). Auch hier fällt die perfekte Harmonie zwischen der Cellistin und dem Pianisten auf.