Lassen Sie sich bitte von dem etwas unsinnigen Titel ‘Amoroso’ nicht abschrecken: ‘Amoroso’ bietet weder, wie man befürchten könnte, schnulzige Werke noch schnulziges Musizieren. Wir es hier mit einer sehr gelungenen und musikalisch hochkarätigen CD zu tun.
Das Spiel des kanadischen ‘Cecilia String Quartet’ ist einfach betörend, und ich muss sagen, dass ich Leos Janaceks Erstes Streichquartett noch nie so zwingend und wagemutig gehört habe wie auf dieser Platte. Das ‘Cecilia Quartet’ macht musikalische Linien und wichtige Akzente deutlich, die man sonst quasi nur als ‘bloss vorhanden’ erlebt. Natürlich distanziert sich das Ensemble somit etwas von dem volkstümlichen Charakter der Musik und geht mit seiner Interpretation in die Tiefe, wodurch sie aber auch moderner und richtungsweisender klingt.
Genauso tiefgründig ist Alban Bergs ‘Lyrische Suite’, die ebenfalls das Können des ‘Cecilia Quartet’ bestens unterstreicht. Lediglich der ‘Langsame Satz’ von Anton Webern wird für mein Gefühl zu sehr ‘modernisiert’. Dieses Werk ist ein noch typisch postromantisches Stück, und von der Modernität, wie sie das ‘Cecilia Quartet’ einzubringen versucht, noch weit entfernt. Spielerisch ist auch Weberns Werk einwandfrei und wenn mir persönlich das gewählte Konzept für diesen ‘Langsamen Satz’ nicht unbedingt gefällt, so ist es trotzdem ein Konzept, das Hand und Fuss hat und sicherlich zu Diskussionen anregen kann.
Fazit: dies ist eine höchst empfehlenswerte Kammermusik-CD!
The technically outstanding Canadian ‘Cecilia String Quartet’ plays this program in depth, thus giving the music an overtly modern character. Highly recommendable!
Techniquement le ‘Cecilia String Quartet’ joue sur un niveau très élevé. Mais ses membres savent aussi creuser la musique qui affiche ainsi plus ouvertement son caractère franchement moderne et innovant.