Gut gelaunt geht Altmeister Herbert Blomstedt Beethovens ‘Pastorale’ an, und das wirkt ansteckend aufs Orchester. Die Musiker strahlen ebenso viel Vergnügen beim Spielen aus wie er beim Dirigieren und setzen so Beethovens Maxime um, die Symphonie sei mehr Ausdruck der Empfindung als Klangmalerei. Blomstedt wird jedenfalls dem Erwachen heiterer Empfindungen bei der Ankunft auf dem Lande bestens gerecht.
Sehr bewegungsreich und schwärmerisch folgt der zweite Satz, tänzerisch und lustig der dritte. Nach dem hoch dramatischen Gewitter kann man im Finale hören, wie sehr die Luft gereinigt ist. Das Gewandhausorchester spielt mit viel Wärme und einer schlanken, kantabel-transparenten Beweglichkeit.
Vergleichsweise banal wirkt dagegen die Siebte, mit einem klassisch- schönen und detailreich gedeuteten, letztlich aber doch etwas schwergewichtigen ersten Satz. Kantabel erklingt das Allegretto, detailreich das Presto, und dann fehlt es dem Finale an Leichtigkeit und Frische: Das Gewandhausorchester wirkt in der kraftvollen Umsetzung des Blomstedtschen Dirigats etwas routiniert.
There is much joyous music-making in Beethoven’s Pastorale: Blomstedt obviously infects the orchestra his own good mood. The Seventh, alas, is much less captivating if not very commonplace.