(REMY FRANCK) Sarah O’Brien, langjährige Soloharfenistin des Concertgebouw Orchesters Amsterdam und der Münchner Philharmoniker und seit 2014 als Pädagogin etabliert, widmet sich auf ihrer neuen CD einem vorwiegend französischen Repertoire mit einigen Juwelen aus Italien, Deutschland und Spanien. Sieben Impromptus befinden sich darunter, was sicherlich den Titel der CD rechtfertigt.
Sarah O’Brien hat ein wunderbares musikalisches Gespür für diese Werke, von denen einige von impressionistischen und symbolistischen Einflüssen geprägt sind, wobei die Musik sich oft zwischen Erzählung und Träumerei bewegt. Mit ihrer großartigen Technik in Dynamik und Farbpalette kann O’Brien mit viele Nuancen eine suggestive Eloquenz erzielen, die den Zuhörer mit eine intensive Poesie 80 Minuten lang fesselt.
Sarah O’Brien longtime principal harpist of the Concertgebouw Orchestra Amsterdam and the Munich Philharmonic and established as a pedagogue since 2014, devotes her new CD to a predominantly French repertoire with some gems from Italy, Germany and Spain. Seven impromptus are among them, which certainly justifies the CD’s title.
Sarah O’Brien has a wonderful musical feeling for these works, some of which are marked by impressionist and symbolist influences, with the music often moving between narrative and reverie. With her superb technique in dynamics and color palette, O’Brien is able to use many nuances to achieve an evocative eloquence that captivates the listener with an intense poetry for 80 minutes.
GUY ENGELS: « Das Thema der Impromptus hat mich besonders fasziniert, weil es das Improvisatorische in sich hat, das direkt im Moment Entstehende », schreibt Sarah O’Brien im Booklet ihres neuen Albums Impromptu. Die langjährige Solo-Harfenistin des Amsterdamer Concergebouw und der Münchner Philharmoniker hat sich mit dieser Aufnahme einen Herzenswunsch erfüllt: Sämtlich Original-Impromptus für die Harfe einzuspielen. Dass sich dazwischen einige Bearbeitungen einschleichen (Rameau, Couperin, Scarlatti) tut der Vielfältigkeit des Programmes nur gut.
Was ein Herzenswunsch ist, wird auch mit viel Herzblut, mit viel Liebe und Einfühlungsvermögen interpretiert. Oft beschränkt man die Harfe ja auf ihre Glissandi-Funktion, auf die perlenden Klänge, die sie produziert. Selbstverständlich kann die Harfe viel mehr, und Sarah O’Brien liefert den stichhaltigen Beweis. Sie lässt ihre Harfe in allen Schattierungen singen, mal frisch-fröhlich, mal nachdenklich-poetisch. Dabei setzt sie sehr gekonnt und dramaturgisch schlüssig den relativ freien Umgang mit den Tempi ein. Sarah O’Brien lässt ihrem Instrument und der Musik immer den nötigen Raum zu klingen, phrasiert sehr schön und transparent, auch wenn die Musikerin behauptet «wir haben ja auf unserem Instrument keinen Atem und keinen Bogen». Rein technisch mag das zutreffen, musikalisch belehrt uns Sarah O’Brien allerdings eines Besseren.
« I was particularly fascinated by the theme of the Impromptus because it has the improvisatory in it, the directly arising in the moment, » writes Sarah O’Brien in the booklet of her new album Impromptu. The longtime principal harpist of the Amsterdam Concergebouw and the Munich Philharmonic has fulfilled her heart’s desire with this recording: To record all original impromptus for the harp. The fact that a few arrangements sneak in between (Rameau, Couperin, Scarlatti) is only good for the diversity of the program.
What is a heart’s desire is also interpreted with a lot of heart, love and empathy. The harp is often limited to its glissandi function, to the pearly sounds it produces. Of course, the harp can do much more, and Sarah O’Brien provides solid proof. She makes her harp sing in all shades, sometimes freshly cheerful, sometimes thoughtfully poetic. She uses the relatively free handling of the tempi very skilfully and dramaturgically conclusively. Sarah O’Brien always leaves her instrument and the music the necessary space to sound, phrases very beautifully and transparently, even if the musician claims « we have no breath and no bow on our instrument ». Technically this may be true, but musically Sarah O’Brien proves us wrong.