Mahlers Siebte ist ein in allen Hinsichten mysteriöses Werk. Ivan Fischer betont das gleich im ersten Satz, in dem er die Stimmungswechsel aufregend deutlich macht. In der ersten Nachtmusik begegnet der Hörer einer Vielzahl an kleinen Ereignissen: er schwebt sozusagen wie eine Drone über dem Geschehen, beobachtet hier und dort, was Ivan Fischer und seine vorzüglichen Musiker gerade mal beleuchten.
Das wirklich schatten- und spukhafte, völlig trunkene und von Unruhe geprägte Scherzo ist besonders faszinierend und interpretatorisch eine Meisterleistung. Nach einer zweiten Nachtmusik, die einen kräftigen Hangover-Charakter hat, folgt das aufgewühlte Finale mit kräftigen Pauken, brillanter Meistersinger-Parodie, jeder Menge an turbulenter Fröhlichkeit und unterschwellig gespenstischen Nebengedanken. Mahlers brillante Orchestrierung wird darin ins beste Licht stellt. Eine sehr gute Siebte!