Der Albumtitel Pangea spielt nach den einleitenden Worten der Geigerin Lea Brückner auf den Urkontinent an, der die Einheit der Landmasse bildete und damit für sie auch eine Einheit der musikalischen Welt, die sie damit darstellen möchte. Sie hat zwar nur Musik des 20. und des 21. Jahrhunderts eingespielt, aber diese unter Diversitätsgesichtspunkten ausgesucht. Für den Vortrag hat sie je drei Werke für Violine solo sowie solche im Duo mit Klavier oder Gitarre gewählt. Die Stücke mit dem Zupfinstrument erklingen in Bearbeitungen des Gitarristen und sollen in dieser volkstümlicheren Besetzung ein erweitertes Publikum ansprechen. Neben dem Geigenspiel setzt sich Lea Brückner für Nachhaltigkeit im Musikbetrieb und Diversität ein.
Die Kombination der Komponisten und der daraus resultierenden unterschiedlichen Stile wird sie zusammen mit den beiden anderen Interpreten bestens gerecht. Dabei reicht die Palette von artistisch geprägten Kompositionen bis hin zu Meditativ-Sphärischem. Umgeben von kürzeren Beiträgen erklingt die Sonate von Ravel als einziges mehrsätziges Werk.
Das Spiel von Lea Brückner zeugt von der sehr soliden Ausbildung, die es ihr ermöglicht, sich allen spieltechnischen und interpretatorischen Aufgaben ohne Abstriche zu stellen. Wird auch im von ihr gestalteten begleitenden Text der die Aufnahme unterstützende Ausrüster für die Saiten genannt, so wird über das Instrument nichts gesagt. Aber das ist dann vielleicht auch nicht wichtig, jedenfalls ermöglicht es keinen besonders schmeichelnden Klang.
Der Blues liegt Brückner am Herzen, und Beispiele dafür finden sich bei Ravel und Coleridge-Taylor Perkinson. Doch auch den anderen Sätzen stellt sie sich mit gespannter Neigung und gut gestalteter Ausführung. Vor dem Hintergrund eines gelungenen Debuts hat man aber gerade die bekannten Werke, so von Pärt und Ravel, von anderen Interpreten auch schon ausdrucksvoller und zielsicherer in der Artikulation gestalterischer Elemente wahrgenommen.
Die beiden Begleiter spielen die ergänzenden Stimmen mit Sicherheit und gestalterischem Willen. Pianistin Tamilla Guliyeva setzt mit flüssigem und einwandfrei artikulierendem Tastenspiel die für die Klavierstimme erforderlichen eigenen Akzente, ohne der Violine den Schneid abzukaufen. Gitarrist Gábor Ladányi kann schon auf Grund seiner ungarischen Herkunft volkstümlich tänzerische Elemente besonders gut darstellen, überzeugt aber auch im verinnerlichten Zupfen bei Pärt.
According to violinist Lea Brückner’s introductory words, the title Pangea alludes to the primordial continent that formed the unity of the land mass and thus, for her, also a unity of the musical world that she wishes to represent. Although she only recorded music from the 20th and 21st centuries, she selected it with diversity in mind. For the performance, she has chosen three works for solo violin and three for duo with piano or guitar. The pieces with the plucked instrument are played in arrangements by the guitarist and are intended to appeal to a wider audience in this more popular instrumentation. In addition to playing the violin, Lea Brückner is committed to sustainability in the music business and diversity.
Together with the two other performers, she does justice to the combination of composers and the resulting different styles. The palette ranges from artistic compositions to the meditative and spherical. Surrounded by shorter pieces, Ravel’s sonata is the only multi-movement work.
Lea Brückner’s playing testifies to her very solid training, which enables her to take on all technical and interpretative tasks without compromise. Although the accompanying text, which she designed, mentions the string supplier supporting the recording, nothing is said about the instrument. But perhaps that is not important, at least it does not make for a particularly flattering sound. The blues is close to Brückner’s heart and examples of this can be found in Ravel and Coleridge-Taylor Perkinson. But she also tackles the other movements with a tense inclination and well-crafted execution. Against the background of a successful debut, however, the well-known works by Pärt and Ravel in particular have already been heard by other performers in a more expressive and unerring manner in the articulation of creative elements.
The two accompanists play the complementary parts with assurance and creative will. Pianist Tamilla Guliyeva sets her own accents for the piano part with fluent and flawlessly articulated keyboard playing, without taking the edge off the violin. Guitarist Gábor Ladányi is particularly good at depicting folk-dance elements due to his Hungarian origins, but is also convincing in his internalized plucking of Pärt.