William Young: Englishman in Tyrol; Sonata prima a 3 + Air + Fantasy a 3 Nr. 1 + Courantes + Air I + Air II + Sonata II a 2 + Allemande + Courante + Suite D-Dur + Sonata 29 a 2 + Fantasy a 3/2 + Prelude + Sonata terza a 3; Juliane Laake, Viola da Gamba, Ensemble Art d'Echo; 1 CD Querstand VKJK 20003; Aufnahme 02/2020, Veröffentlichung 10/2020 (64'02) – Rezension von Uwe Krusch
Häufiger zu lesen ist der Hinweis darauf, dass dieser oder jener Künstler wegen der Nationalsozialisten aus Deutschland emigrierte oder floh. Doch auch im 17. Jahrhundert gab es solche Bewegungen. So verließen viele Künstler England, weil die Politik von Oliver Cromwell sie vergraulte. Das gilt für den englischen Gambisten William Young, der erstmal 1652, zehn Jahre vor seinem Tod, urkundlich erwähnt wird. Diese letzte Periode im Hause Habsburg in Salzburg mit Reisen mit dem Hof nach Italien bot ihm zumindest zuletzt eine erfreuliche Lebensperiode.
Vielleicht in England, vielleicht auch in Rom ausgebildet, wohl auch in den Niederlanden tätig und dann eben im österreichischen Raum mit Ausflügen nach Italien, all das eröffnete ihm eine umfassende Kenntnis der Stile der Zeit, die er alle in seinen Werken berücksichtigte. Im Druck überliefert ist nur eine Sammlung Tafelmusik, der Rest der Werke verteilt in Archiven nur in Handschriften. Er genoss höchstes Ansehen, auch weil er eine achtsaitige Gambe gebaut hatte.
Aus diesem reichen Schatz haben Juliane Laake und ihr Ensemble Art d’Echo 24 Stücke ausgewählt und sich damit auf diesen Komponisten fokussiert, nachdem sie vor gut einem Jahr verschiedene Tonsetzer betrachtet hatten (Pizzicato-Rezension).
Bei Young können sie die unterschiedlichen Ausformungen auch an einem Komponisten festmachen und gestalten. Mit ihrem spielfreudigen und konzentrierten Ansatz gestalten sie die Werke abwechslungsreich. Laake und die Ensemblemitglieder sind alle auf diese Zeit fokussierende Instrumentalisten, denen eine überzeugende Darstellung gelingt.
Quite often one can read that this or that artist emigrated or fled Germany because of the National Socialists. But there were also such migrations in the 17th century. For example, many artists left England because Oliver Cromwell’s policies scared them away. Like other English gambists, William Young, who is first mentioned in documents in 1652, ten years before his death, suffered that fate. This last period in the house of Habsburg in Salzburg, with journeys with the court to Italy, offered him a pleasant period of life, at least in the end.
Maybe educated in England, maybe also in Rome, probably also active in the Netherlands and then in Austria, Young acquired a comprehensive knowledge of the styles of the time, which he took into account in his works. Only one collection has survived in print, the rest of the works survived in archives and only in manuscripts.
From this rich treasure, Juliane Laake and her ensemble Art d’Echo have selected 24 pieces and thus focus on this composer only, after having looked at various composers a good year ago (Pizzicato review).
Anyway, with Young, you can shape different forms and styles with only this composer. With their playful and concentrated approach, Art d’Echo gives the works a varied character. Laake and the members of the ensemble are all experienced instrumentalists for this period and succeed in a convincing performance.