Telemann war der ideenreichste Komponist seiner Zeit. Er mischte Stile und Formen sehr abwechslungsreich. Die vorgestellten Sonaten zeichnen sich dadurch aus, dass sie das Merkmal des Konzerts, nämlich solistisch hervortretende Einzelinstrumente, in die Sonatenform einbindet. Dabei nutzt er wechselnde Instrumentenkombinationen, um so mannigfache Klangmöglichkeiten auszuloten. Darüber hinaus bindet er einzelne Sätze ein, die aus anderen Formentypen stammen.
Dieser bunte Strauß hochwertiger Kammermusik stellt den ersten von zwei Teilen dieser gemischten Sonatenform dar, den die ‘Camerata Köln’ präsentiert. Das beinahe vierzigjährige Ensemble hat sich aus der Musikhochschule Köln heraus gebildet und pflegt das Repertoire des 17. und 18. Jahrhunderts. Für diese Werke finden sie einen Interpretationsweg, der in den langsamen Sätzen als weit angelegte Klangebenen mit feiner Nuancierung mit gelassener Ruhe beschreitet. In den schnellen Sätzen werden flotte Tempi angeschlagen. Die Musiker zeigen mit dezidiertem Spiel die breite Farbpalette der diversen Besetzungen, vermeiden aber überzogene Akzentuierungen und effekthascherische Zuspitzungen.