Einer der kreativsten und doch vom Publikum wenig beachteten Komponisten des 20. Jahrhunderts ist Ernst Krenek. Kreneks Musik, und darin liegt vielleicht der Grund, warum sie so selten gespielt wird, ist sperrig und eigenwillig. Im Vergleich zu verschiedenen Kompositionen der Meister der Zweiten Wiener Schule klingt sie jedoch recht versöhnlich.
Die Sonate für Solo-Violine Nr. 1 op. 33 aus dem Jahre 1925 ist ein Werk von 34 Minuten. Das Adagio alleine dauert bereits 12 Minuten. Insgesamt stellt dieses Werk den Solisten spieltechnisch vor eine recht schwierige Aufgabe. Die 2. Sonate für Violine op. 115 wurde 23 Jahre später komponiert, ist mit 9 Minuten recht knapp aber dafür sehr anspruchsvoll. Das gilt auch für die Triophantasie op. 63 für Violine, Cello und Klavier sowie die polyphone Sonate für Violine und Klavier.
Jede der vier Kompositionen berührt eine bestimmte Lebens- und Schaffensphase von Ernst Krenek, so dass diese Werke an sich sehr verschieden sind und die Entwicklung wie auch das Können des Komponisten sehr klar darstellen. Die Interpretationen sind hervorragend, und wenn auch Holger Spegg, Klavier und Mathias Beyer-Karlshoj, Cello wunderbar musizieren, so liegt die Hauptlast doch auf den Schultern des Violinisten. Und der ist in diesem Falle Christoph Schickedanz, der uns mit einem ganz hervorragenden Spiel immer wieder begeistert. Spieltechnisch machen ihm die komplexen Krenek-Werke überhaupt keine Probleme und ausdrucksmäßig überrascht der Violinist immer wieder durch sein sehr berührendes und schönes Spiel wie auch durch seinen präzisen Umgang in Sachen musikalische Farbgebung. Steff
Le programme de ce CD, avec des compositions d’un compositeur méconnu, donne une bonne idée de l’œuvre de Krenek et de son évolution. Les interprétations sont excellentes, le violoniste Christoph Schickedanz méritant une mention spéciale pour son jeu savamment colorié et souvent touchant.
The program of this CD gives a very good introduction to Krenek’s chamber music. The performances are excellent, violinist Christoph Schickedanz deserving special praise for his colorful and touching reading.