Diese Sammlung von Klaviertrios, die die Komponisten als Teenager geschrieben haben, ist an sich sehr reizvoll. Es ist eine Stunde toller Musik mit Aufbruchsstimmung und für die jeweilige Zeit neuen Klängen, alles gemischt mit dem Genie und der Unbekümmertheit der Jugend.
Das Sternwald Trio hat sich hörbar intensiv mit diesen vier Kompositionen beschäftigt, und so erstaunt es, dass gerade das Klaviertrio Nr. 1 (Poème) des siebzehnjährigen Shostakovich trotz aller Raffinessen in der Interpretation erstaunlich zögerlich angegangen wird.
Dreizehn Minuten dauert das Trio Elégiaque von Rachmaninov, der dieses wunderbare Stück mit 18 Jahren komponiert hat. Hier hält sich das Sternwald Trio für meinen Geschmack etwas zu sehr zurück und geht etwas kopflastig zur Sache, wenngleich die drei Musiker hier freier spielen als bei Shostakovich.
Mit Chopins im Alter von 19 Jahren komponiertem Trio op. 8 kann man dann endlich die Kunst des Sternwald Trios in vollen Zügen genießen. Chopins Musik liegt den Musikern hervorragend und man kann sich an den virtuos und äußerst dynamisch gespielten vier Sätzen kaum satthören. Gleiches gilt auch für das kurze Scherzo des zwanzigjährigen Brahms. Auch hier bringen die drei Interpreten die Musik auf den Punkt.
In allen vier Werken begeistern die Musiker Wolfgang Schwarzmüller, Violine, Dita Lammerse, Cello und Aniko Drabon, Klavier, mit viel Dialogbereitschaft und spielen als wirkliches Team. Insgesamt eine CD, die man vor allem wegen ihrer Programmzusammenstellung, des Ensemble-Geistes und der tollen Aufnahmetechnik beachten sollte.