Motherland; Antonin Dvorak: Violakonzert op. 104 (nach dem Cellokonzert); Bela Bartok: Violakonzert Sz.120; William Walton: Concerto for viola and orchestra (1962 version); Alexey Shor: Seascapes für Cello & Orchester, Two songs form y children, Well Tempered Chanson; David Aaron Carpenter, London Philharmonic Orchestra, Vladimir Jurowski (Bartok, Walton), Kazushi Ono (Dvorak), David Parry (Shor); 2 CDs Warner Classics 19029569769; Aufnahmen 03-120/2017, Veröffentlichung 20/04/2018 (154') – Rezension von Remy Franck

Bearbeitungen von bekannten Werken für andere Instrumente werden stets Fragen auf: Funktionieren sie und machen sie Sinn? Wer ein Cellokonzert auf der Viola spielt, sieht sich einem großen Problem ausgesetzt und das ist die Bogenführung, weil diese beim Cello ganz anders funktioniert als bei der Bratsche, nicht zuletzt durch die Verschiedenheit der Bogenlänge und des Gewichts. David Aaron Carpenter lässt sich davon nicht beeindrucken.Er benutzt ganz wunderbar die richtigen Wirkungsmechanismen, er verströmt ungemein viel Wärme, kombiniert die Vorzüge eines großen Celloklangs mit dem Raffinement des Violaspiels und gibt so dem Dvorak-Konzert eine ganz persönliche Färbung und Rhythmik. Kazushi Ono ist ganz Ohr für dieses Spiel und begleitet mit dem bestens disponierten LPO absolut hinreißend.

Mit Vladimir Jurowski hat Carpenter in Bartoks Bratschenkonzert einen ebenso vorzüglichen Partner, der hundertprozentig auf ihn eingeht. Die Komposition wird höchst intensiv und gefühlsdicht gespielt, wobei Carpenter vor allem dem ungarischen Idiom sehr gut Rechnung trägt.

William Walton schrieb sein Bratschenkonzert mit 26 Jahren, und es war Paul Hindemith, selbst ein großer Bratschist, der das Konzert aus der Taufe hob und zu einer Sensation machte. Einerseits überzeugt die Tiefe und Reife der Komposition, andrerseits gibt Walton dem Werk eine Melancholie und einen spätromantischen Charakter, der gerade von diesem Soloinstrument optimal gestaltet werden kann. Carpenter spielt es mit einem schlanken und sehr lyrischen Klang, beeindruckend expressiv, im zweiten Satz auch stupend virtuos.

Von dem heute in New York lebenden Ukrainer Alexey Shor hat Carpenter zuvor schon die ‘Four Seasons in Manhattan’ aufgenommen. Die Werke, die auf diesem Album erklingen sind typisch für Shors populären, einfachen und melodiösen Stil. Nach Walton ist das allerdings dünne Kost…

A well-working transcription of Dvorak’s Cello Concerto for the viola, the original concertos by Bartok and Walton are reunited on this CD with Alexey Shor’s agreeable yet rather modest music. The performances are outstanding.

 

 

 

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