Tor Aulin war ein bedeutender Musiker in Schweden am Übergang vom 19. zum 20 Jahrhundert. Allerdings war er seinen Landsleuten vor allem als Geiger, sowohl Solist als auch Primgeiger im nach ihm benannten Quartett, als Pianist und später auch als Dirigent bekannt denn als Komponist. Aus seinem Schaffen wurden nun die drei Violinkonzerte auf einer Aufnahme vereint. Wobei das erste nicht als solches bezeichnet wird, sondern als Konzertstück. Dieses Opus 7 ist dem Geiger Sauret gewidmet, der wiederum ein Schüler von Bériot und Vieuxtemps war. Sauret war auf einer Konzertreise nach Stockholm gekommen und sie hatten sich kennengelernt.
Die Verbindung aus romantischem Umfeld und der Bezug zur belgisch-französischen Violinschule prägt seine Violinkonzerte, vor allem das erste. Doch auch ein nordischer Tonfall ist nicht zu leugnen. Obendrein zeichnet sich das Werk durch ideenreiche und virtuose Gestaltung aus und ist dem Instrument des Komponisten, also der Geiger, in die Finger geschrieben. Das gilt auch für die anderen Violinwerke aus seiner Feder.
Mit Ulf Wallin als Solist und Andrew Manze als Dirigent haben sich zwei Musiker zusammengetan, die auf weltweite Karrieren mit herausragenden Auftritten und auch Einspielungen, die mit großer Anerkennung aufgenommen wurden, verweisen können. Wallin pflegt einen nordischen, klaren und schnörkellosen Ton. Trotzdem schreckt er auch nicht davor zurück, Gefühle darzustellen.
Das Symphonieorchester Helsingborg unter der Leitung von Andrew Manze hat schon mehrere Aufnahmen zusammen bestritten. Sie unterstützen den Solisten nach besten Kräften. Das Ergebnis ist durchaus erfreulich. Das Orchester spielt technisch einwandfrei, engagiert und zeichnet die Linien aber auch nicht atemberaubend. Das letzte Quäntchen kann auch der Dirigent nicht herauskitzeln.