Drei Jahre Zeit hat sich Valer Sabadus gelassen zwischen seiner Caldara-CD und dieser neuen Produktion mit Farinelli-Arien. Hier geht es in erster Linie um stimmliche Virtuosität, aber selbst die kann die Text-Sensibilität und die Wärme der Stimme des Countertenors nicht einschränken. Manchmal findet der Sänger zu einer bewegenden Zärtlichkeit, und es ist unmöglich nicht im Herzen betroffen zu sein, wenn er in ‘La morte d’Abel’ den Tod der Mutter besingt.
Generell bewundern wir einmal mehr das schöne Timbre, die Flexibilität, die Mühelosigkeit, mit der er zwischen der Falsett- und der Naturstimme hin und wechselt und die wunderbare Projektionskraft der Stimme, die den Hörer nie angestrengt oder rein technisch vorkommt.
Die Begleitung durch ‘Concerto Köln’ ist erwartungsgemäß tadellos, während die Aufnahmetechniker die Stimme weniger hallig und etwas direkter hätten mikrophonieren können.