Sequenza; Bacewicz: Sonate 1958; Berio: Sequenza; Brustad: Eventyrsuite; Penderecki: Cadenza; Opalka: Fil d’araignée; Przybylski: Up; Ysaÿe: Sonate Nr. 6 in E-Dur; Janusz Wawrowski, Violine, 1 CD Warner Classics 4 65065 6; Aufnahmen 08 & 10/2015, Veröffentlichung 01/2017 (62'56) – Rezension von Uwe Krusch

Der Geiger Janusz Wawrowski stellt sich auf der CD ‘Sequenza’ mit sieben Komponisten und ihren Werken aus nahezu einem Jahrhundert bis heute vor. Auch wenn die Werke nahezu vom Ältesten hin zum Jüngsten sortiert sind, ist das Hörerlebnis gleichbleibend modern und es kommt nicht zu einem von alt zu neu. Die CD ist von vorne bis hinten spannend.

Alle Werke zeichnet aus, dass sie die vielfältigen Möglichkeiten, sei es Ausdruck oder Technik, der Violine nutzen und fordern, um eine ihrer jeweiligen musikgeschichtlichen Situation entsprechende aktuelle Form der Darstellung dessen zu finden, was seit Johann Sebastian Bach und Nicolo Paganini als Maßstab für solo Werke für die Violine denkbar und machbar ist.

Ysaÿes Sonate wurde wie alle seine Solosonaten einem zeitgenössischen großen Geiger auf den Leib geschrieben. Bei dieser Sonate handelt es sich um den Nachfolger von Sarasate, nämlich Manuel Quiroga, dessen Virtuosität Legende ist und in der Sonate gespiegelt wird. Die ‘Märchensuite’ von Bjarne Brustad, der auch Kontakt mit Bartok hatte, verwendet Volkstonstimmungen sowie als thematischen Hintergrund Märchen aus Norwegen.

Die drei folgenden Werke gehen von einer rein musikalischen Basis aus, die Sonate von Grazyna Bacewicz läutet die Phase des Sonorismus in ihrem Schaffen ein, Berios Sequenza komponiert um einen ungelösten Halbtonschritt herum. Pendereckis Cadenza markiert den Ausgangspunkt seiner Such nach neuen Mitteln, hier den neoromantischen. Die beiden abschließenden Werke junger polnischer Tonsetzer beziehen sich bei Przybylski wiederum auf innermusikalische Fragen, während Opalkas Werk, wie schon im Titel anklingt, einen märchenhaften Stoff verarbeitet.

With stupendous technical skills Polish violinist Janusz Wawrowski delivers highly musical performances of a program spanning over a century of music for solo violin. Strong recommendation!

 

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