 Antonio Vivaldi: Argippo; Emöke Barath, Delphine Galou, Marie Lys, Europa Galante, Fabio Biondi; 2 CDs Naïve OP7079; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 20/11/2020 (D, F), 27/11/2020 (UK) - Rezension von Remy Franck
								
					Antonio Vivaldi: Argippo; Emöke Barath, Delphine Galou, Marie Lys, Europa Galante, Fabio Biondi; 2 CDs Naïve OP7079; Aufnahme 10/2019, Veröffentlichung 20/11/2020 (D, F), 27/11/2020 (UK) - Rezension von Remy Franck
				
			Die 64. Folge der Vivaldi-Edition von Naïve präsentiert Argippo, eine Oper, die man als Pasticcio bezeichnen kann. Wie es zu Vivaldis Zeiten üblich war, enthält sie eine Kombination aus Vivaldi-Arien und solchen aus Opern seiner Zeitgenossen. Ein reines Recycling-Produkt, aber eines das es in sich hat.
Die Tochter des Großmoguls Tisifaro, Zanaida, steht im Mittelpunkt dieser Geschichte, in der Rivalität in der Liebe, familiäre Konflikte, Intrigen, Missverständnisse und verletzte Gefühle für einfühlsam zärtlichen oder auch flammend-aufgeregten Gesang sorgen, alles sehr emotional und energisch.
Luigi de Donato ist ein fürsorglicher und warmherziger Vater, der sich sehr besorgt zeigt um seine verwirrte Tochter Zanaida, prächtig gesungen von Delphine Galou. Sie bewegt sich auch in den virtuosesten Passagen sehr sicher auf den Spuren von Cecilia Bartoli.
Virtuos und feurig, aber wenn nötig auch sehr sensibel singt auch Emöke Barath die Rolle des Argippo, der sich und seine Osira (Marie Lys, sehr engagiert, opulenter Gesang) verteidigen muss. Baraths Interpretation wird allerdings durch einige gepresste Spitzentöne leicht beeinträchtigt. Marianna Pizzolato singt den Missetäter Silvero ausdrucksmäßig unterschiedlich gut, und ihre Stimme ist für meinen Geschmack nicht agil und nicht farbig genug. Ihr Silvero wirkt so etwas zu ernst und vor allem in der Arie Se la bella tortorella fehlt es Pizzolato an Charme und Feinfühligkeit.
Fabio Biondi und Europa Galante unterlegen den Gesang mit einem brillanten Musizieren und einem großartigem Klang.
 
		










 
					
				






