Louise Farrenc (1804-1875) stammte zwar aus einer Familie von Bildhauern, widmete sich selber aber der Musik. Sie wurde eine bekannte Pianistin, eine unterschiedlich erfolgreiche Komponistin und vor allem die einzige Professorin, die im 19. Jahrhundert am Pariser Konservatorium unterrichtete.
Als Komponistin hat die Schülerin von Anton Reicha vor allem Kammermusik, Klaviermusik und symphonische Musik komponiert, die von ihrem Mann, dem Musikverleger Aristide Farrenc veröffentlicht wurden.
Hector Berlioz soll Louise Farrenc angeblich als seltenes Talent unter Frauen bezeichnet haben. 1836 rezensierte Robert Schumann in seiner ‘Neuen Zeitschrift für Musik’ ihre Variationen für Klavier ausgesprochen positiv.
Farrenc war mit ihren großen Orchesterouvertüren op. 23 und 24 erfolgreich und wagte sich danach an die Gattung der Symphonie. Sie komponierte gleich drei davon (op. 32, 35 & 36).
Die Zweite, in D Dur, entstand 1846 und scheint an die Zweite von Beethoven anzuknüpfen. Es ist ein unbeschwertes, virtuoses Werk, das Christoph König und die ‘Solistes Européens Luxembourg mit viel Elan, Agilität, rhythmischer Energie und spielerischer Spontaneität aufführen.
Zu Farrencs bekanntesten Stücken gehört die Symphonie Nr. 3 in g-Moll von 1849. Mit ihr feierte sie bei der Uraufführung in der ‘Société des Concerts du Conservatoire’ einen ihrer größten Erfolge.
Die ‘Solistes Européens Luembourg’ spielen sie mit federndem Klang, angenehm konturiert, farbig und sehr präsent. Christoph König hält die Spannung durchgehend aufrecht und sorgt sich um einen wohl ausbalancierten, immer wachen und schön geformten Klang, dem es weder in den schnellen Sätzen noch im blumigen Adagio cantabile an Inspiration fehlt. Durch seine Sachkenntnis und seine Ernsthaftigkeit wird die Kunst der Komponistin erheblich aufgewertet.
Diese Luxemburger Farrenc-Einspielung ist also höchst empfehlenswert, und sie ist auch aufnahmetechnisch von allerbester Qualität, angenehm räumlich und transparent.