(Rezension von Remy Franck) – Transkriptionen von Vivaldis Vier Jahreszeiten und Piazzolla-Stücken (nicht dessen Jahreszeiten wie der etwas irreführende Titel trotz Zusatz vermuten lassen könnte) spielen The Twiolins, Marie-Luise und Christoph Dingler, bei Solo Musica. In der Bearbeitung für zwei Geigen geht viel vom Glanz der Stücke verloren, aber die Musik gewinnt an Intimität und an Stimmungen. Das Fasten beider Komponisten hat nicht zu einem mageren Ergebnis geführt.
(Rezension von Guy Engels) – Vivaldis Quattro Stagioni mit Piazzollas Las Cuatro Estaciones Portenas zu kombinieren, ist ein Konzept, das sich bewährt hat, mittlerweile aber nicht mehr originell ist.
The Twiolins – Marie-Luise und Christoph Dingler – haben demnach eine gute Entscheidung getroffen. Warum aber mussten sie dann andere Werke des argentinischen Tango-Meisters spielen? Vivaldi und Piazzolla – das passt vielleicht auf den ersten Blick thematisch noch mit Blick auf die Jahreszeiten. Das heißt allerdings nicht, dass die Musik beider Komponisten grundsätzlich zusammengehört.
In diesem Programm fehlt nicht nur der inhaltliche Bezug, sondern ebenso der musikalische. Man muss schon viele gedankliche Brücken schlagen, um vom Vivaldischen Winter auf Adios Nonino zu kommen. Mit viel gutem Willen kommt man auf eine Gemeinsamkeit: Abschied vom Jahr – Abschied vom geliebten Vater.
Musikalisch ist das alles ganz schön und nett präsentiert, auch wenn bei Vivaldi mit nur zwei Violinen reichlich Verdünner im Spiel ist.
(Review by Remy Franck) – Transcriptions of Vivaldi’s Four Seasons and Piazzolla pieces (not his Seasons as the somewhat misleading title might suggest despite the addition) are performed by The Twiolins, Marie-Luise and Christoph Dingler, on Solo Musica. In the arrangement for two violins, much of the splendor of the pieces is lost, but the music gains in intimacy and moods. The fasting of both composers has not produced a meager result.