Jean Cras: Streichtrio; Max Reger: Streichtrio op. 77 b; Ernst von Dohnanyi: Serenade für Steichtrio op. 10; Zoltan Kodaly: Intermezzo für Streichtrio; Jacques Thibaud String Trio - Burkhard Maiß (Violine), Hannah Strijbos (Viola) und Bogdan Jianu (Violoncello); 1 CD Audite 97.534; 2/14 (73'17) – Rezension von Remy Franck

Nach Admiral La Motte-Piquet wurde nicht nur eine Pariser Metrostation benannt, sondern auch ein Kreuzer der französischen Marine, der unter der Führung von Kapitän Jean Cras stand, einem begnadeten französischen Komponisten. Und auf eben diesem Schiff entstand das Streichtrio, welches das Thibaud-Trio auf dieser CD spielt.
Cras war kein ausgeglichener Mensch, er hatte seine Launen und bekam seine Zustände. Das spiegelt sich immer auch in seiner Musik, und ganz besonders in diesem Trio, das von zärtlichst bis harsch viele Stimmungen durchmisst, die das Thibaud Trio mit einem tollen Gespür fürs innere Drama wiedergibt.

Dass Reger kein vergrübelter Intellektueller war, sondern mit viel Herzblut schreiben konnte, zeigt die leidenschaftliche, aber durchaus auch zum Humor fähige Interpretation des Streichtrios op. 77b. So rhetorisch gespielt, verfehlt diese Musik ihre Wirkung nicht.

Sehr musikantisch, aber durchaus nicht nur ‘serenadenhaft’, sondern akzent- und kontrastreich erklingt die Serenade Ernst von Dohnányis, während das Allegretto von Kodaly die CD entspannt zu Ende bringt.

In their rhetoric and passionate performances the members of the Thibaud Trio give the music an immediately appealing character.

 

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