Die deutsche Zeitung Die Zeit hat beschlossen, die ukrainische Hauptstadt nur noch Kyjiw zu nennen, und den Namen nicht mehr, wie bisher, gemäß der russischen Transliteration zu drucken. Die Redaktion sagt, dass es an der Zeit ist, dies zu tun, denn in den vergangenen 200 Jahren hätten die Herrschenden in Moskau gezielt die Sprache genutzt, um die ukrainische Kultur und Identität zu unterdrücken. Und das sei auch heute noch der Fall.
Pizzicato hat schon vor einiger Zeit beschlossen, Musiker aus der Ukraine, die fälschlicherweise immer noch als russische Musiker bezeichnet werden, in ihre Heimat zurückzuführen.
Ich sage es mal so: Wenn jemand 1943 in dem von Nazi-Deutschland annektierten Luxemburg geboren wurde, und, sagen wir mal, nach dem Zweiten Weltkrieg in München ausgebildet wurde, und danach in Paris arbeitete, macht das aus ihm keinen Deutschen und keinen Franzosen, sondern er ist Luxemburger. Daher ist der in Odessa geborene David Oistrakh auch ein ukrainischer Geiger.
Und eigentlich ist es schlimm, sehr schlimm, dass die westliche Welt erst wegen Putins barbarischem Krieg erkannt hat, dass die Ukraine seit Jahrhunderten eine eigene kulturelle und nationale Identität, hatte, aber die meiste Zeit dieser Zeit von den Russen besetzt war, die Land, Leute und Kultur annektierten und sich ihnen unterwarfen.
Also: willkommen zuhause, David Oistrakh, Serge Prokofiev, Svjatoslav Richter, Nathan Milstein und alle anderen, die fälschlicherweise Russen genannt wurden und (nicht bei uns) werden.