Präludien und Fugen – ein Genre, das musikgeschichtlich Jahrhunderte überdauerte und stets neu belebt wurde. Es ist ein dankbares Programm für eine CD-Einspielung, aber ein ebenso riskantes. Man muss sich als Künstler auf der Höhe der unterschiedlichen Stil-Epochen zeigen.
Natalya Andreeva gelingt dieser Spagat nur bedingt. Ihren Bach spielt sie gemessenen Schrittes, die Musik fließt elegant, ohne Brüche. Der angedachten Natürlichkeit fehlt allerdings die Frische, der die Form dann etwas im Wege steht. In Liszts ‘Präludium und Fuge’ sowie César Francks ‘Prélude, choral et fugue’ lässt die Pianistin die Musik von der Leine, gibt ihr Raum zur Entfaltung – vor allem im einfühlsam ausgekosteten Choral. Mit Shostakovich (Präludium und Fuge c-Moll) hat die russische Pianist dann heimisches Terrain erreicht. Das hört und spürt man in der Innenspannung des Werkes, die Natalya Andreeva treffend auf den Punkt bringt.
After a rather dry Bach, Natalya Andreeva shows inspiration and spontaneity in the works of Franck, Liszt and Shostakovich.