Karl Christian von Nassau-Weilburg, ein Vorgänger von Herzog Adolph (dem späteren Großherzog von Luxemburg) auf dem Herzogsthron von Nassau, war ein kunstsinniger Fürst, der zusammen mit seiner Frau Caroline ein reges Musikleben an seinem Hofe förderte. Hoch über der Lahn thront heute noch das Schloss Weilburg, das Stammhaus der großherzoglichen Familie von Luxemburg. Es wundert daher nicht, dass Großherzog Henri die vorliegende Produktion unterstützt hat, auch wenn sie Werke aus einer Zeit vorstellt, in der von einer Verbindung Weilburg-Luxemburg noch niemand etwas ahnte.
Unter den Musikern, die in Weilburg wirkten, befanden sich der Böhme Franz Christoph Neubauer (* um 1760-1795), der 1790 als Kapellmeister in die Dienste des Fürsten von Weilburg trat, der böhmische Hornist Giovanni Punto (eigentlich Jan Václav, 1746 -1803), der Italiener Giuseppe Demachi, ‘Maitre de Concert de S. A. S. Madame la Princesse de Nassau-Weilburg’, der Deutsche Johann Paul Rothfischer (ebenfalls Konzertmeister am Hofe) und der bayrische Komponist Carl Ludwig Junker (1748-1797), deren Werke auf dieser CD gespielt werden. Mit Vokalwerken, einer Sinfonia und zwei Konzerten enthält die Platte ein abwechslungsreiches Programm, das freilich kein einziges, wirklich markantes Werk enthält, keine Entdeckung, die das Repertoire bereichern würde. Dennoch ist es ein durchaus nettes Programm, das wir zu hören bekommen, und die ‘Capella Weilburgensis’ überzeugt mit sehr gepflegten, gefühlvollen und eleganten Interpretationen.
With not a single really valuable work but a lot of pleasant music nonetheless, this CD has above all a documentary and historical character, showing how rich the musical life once was at the Court of Nassau.