Die in Bayern beheimateten Geschwister Matthias und Maria Well sowie der aus Moldau stammende Vladislav Cojocaru führen diese Musik mit viel Inbrunst und Gespür für den Nerv der Werke zu einem farbenreichen Potpourri. Über ihren aus Ungarn stammenden Großvater sind die Geschwister seit frühester Kindheit mit der volkstümlichen Musik insbesondere der Magyaren vertraut. Für die Einspielung haben sie eigene Arrangements geschaffen, die den Stücken ihren persönlichen Charakter aufdrücken. Zwar erkennt man unzweifelhaft etwa die ungarischen Tänze von Brahms, findet sie aber im adaptierten Gewand wieder, etwa um dem Geiger weitere Schleifen zu ermöglichen.
Solche persönlichen Stile haben immer zwei Seiten. Entweder, man goutiert das und fühlt sich angezogen oder ist sogar begeistert. Oder man ermüdet, zumindest auf Dauer ein wenig, weil der Charakter dann doch zu einheitlich ist. Das soll nicht darüber hinweg täuschen, dass das einzelne Werk durch die Bearbeitung und die Ausführung eine charmante Ausstrahlung, sogar manchmal auch interessante neue Ausrichtung erhält. Beim Rezensenten überwiegt dann doch insgesamt die skeptische Sicht, weil auch einige plakativ eingesetzte Mittel mehr schaden als gefallen. Dazu trägt auch die Aufnahmetechnik bei, die die kräftigen Spielweisen auch noch etwas zu pastos eingefangen hat.
Es wäre sicherlich übertrieben, das Album nur nach den beiden letzten Stücken zu beurteilen. Aber der Traurige Sonntag von Rezsö Seress und Osterzeit von Grigoraș Dinicu bieten in ihrer stimmungsvollen Tiefe einen überzeugenden gefühlsbetonten Abschluss.
The Bavarian-based siblings Matthias and Maria Well and Maria Well and Vladislav Cojocaru, who comes from Moldova, perform this music with great fervor and a feel for the nerve of the works to create a colourful potpourri. Through their grandfather, who comes from Hungary, the siblings have been siblings have been familiar with the folk music of the Magyars in particular since early childhood.
For this recording, they have created their own arrangements, which give the pieces with their own personal character. Although one undoubtedly recognizes the Hungarian dances by Brahms, but you will find them in an adapted guise, for example, to allow the violinist to play more loops.
Such personal styles always have two sides. Either you like it and feel attracted or even enthusiastic. Or you get a little tired, at least in the long run, because the character is too uniform. This should not obscure the fact that the individual works are given a charming aura and sometimes even an interesting new direction through the arrangement and performance. Overall, the reviewer’s skeptical view prevails because some of the boldly used means do more harm than good. The recording technique also contributes to this, which captures the powerful playing somewhat too pastily.
It would certainly be an exaggeration to judge the album solely on the last two tracks. But Sad Sunday by Rezsö Seress and Easter Time by Grigoraș Dinicu offer a convincing emotional conclusion with their atmospheric depth.