Magic Mozart - Arien & Szenen aus Die Zauberflöte, Le Nozze di Figaro, Don Giovanni, Die Entführung aus dem Serail + Adagio aus Galimathias musicum KV 32 + Pantomimen Nr. 4 & 6 aus Pantalon et Colombine KV 446 + Konzertarie KV 418 Vorrei spiegeravi, oh Dio + Katzenduett Nun liebes Weibchen aus Der Stein der Weisen KV 625 + Cospetton, cospettonaccio aus La Finta semplice KV 51 + Diggi Daggi aus Bastien und Bastienne KV 50 + Soave sia il vento aus Cosi fan tutte KV 588; Sandrine Piau, Jodie Devos, Lea Desandre, Loïc Félix, Florian Sempey, Stanislas De Barbeyrac, Insula Orchestra, Laurence Equilbey; 1 CD Erato 0190295261979; Aufnahmen 01/2020, Veröffentlichung 18/09/2020 (71'17) - Rezension von Remy Franck
Das erste, was das Ohr auf dieser CD irritiert, ist das schlampig artikulierte Spiel des Insula Orchesters, vor allem der unausgeglichenen und farblosen Geigen. Das wird im Übrigen im Laufe des Programms nicht besser, und die Aufnahme der Ouvertüre zu Le Nozze di Figaro ist in ihrer auftrumpfenden und die Texturen verdickenden Art alles andere als angenehm zu hören.
Um den Gesang steht es in der ersten Arie, der Vogelfänger-Arie aus der Zauberflöte, nicht besser. Zu unausgeglichen und nicht wirklich frei klingt die Stimme des Baritons Florian Sempey, um zufrieden stellen zu können. Auch als Don Giovanni will er mich nicht überzeugen, weil er in der Champagner-Arie zu sehr auf Buffo macht und die doch unbestreitbare Eleganz des Don Giovanni unbeachtet lässt. In Deh vieni alla finestra zeigt er nicht genügend Sensualität. In der Bacchus-Arie aus der Entführung geht seine Bariton-Stimme völlig unter, stimmlich wie darstellerisch. Das ist einer der vielen Tiefpunkte dieser unsäglichen Produktion.
Der Tenor Stanislas de Barbeyrac kann in den Tamino-Arien zwar einen besseren Eindruck hinterlassen, ohne wirklich vollauf zu überzeugen. Aber in ‘Wie stark ist nicht dein Zauberton’ stört vor allem die täppische, stampfende Begleitung des Orchesters.
Uneingeschränktes Lob verdient Jodie Devos für die Arie der Königin der Nacht und der Arie Vorrei spiegarvi, oh Dio!
Lea Desandres Voi que sapete ist darstellerisch und vokal ganz hervorragend. In Non so più cosa son, cosa faccio wird ihr fein differenzierender Gesang durch ein sie verdeckendes Orchester stark beeinträchtigt.
Sandrine Piau singt ihre Arien ganz gut, aber in der Arie Porgi, amor stört wiederum die rhythmisch pointierte, pochende Begleitung von Frau Equilbey, die sich für die Sänger nicht gerade als besonders supportive Dirigentin erweist.
Der Tenor Loïc Félix ist nur in Duetten und Szenen zu hören und kann durchaus gefallen. Aber letztlich leiden alle Sänger dieses Programms unter Equilbeys unausgegorenem Dirigat. Von Mozart-Magie ist hier weit und breit keine Spur.
The first thing that irritates the ear on this CD is the sloppy playing of the Insula Orchestra, especially in the unbalanced and colourless violins. Incidentally, this does not get any better as the programme progresses. To take another example, in its trumpeting and texture-thickening manner the overture to Le Nozze di Figaro is anything but pleasant to listen to.
The first aria, the Vogelfänger aria from the Magic Flute, is no better. The voice of baritone Florian Sempey is too unbalanced and not really free to be satisfying. Even as Don Giovanni, he does not convince me, because he is too much of an inelegant buffo in the champagne aria and not showing enough sensuality in Deh vieni alla finestra. In the Bacchus aria from the Entführung aus dem Serail his baritone voice is completely lost, both vocally and dramatically. This is one of the many lows of this terrible production.
The tenor Stanislas de Barbeyrac leaves a better impression in the Tamino arias, but without really being fully convincing. However in Wie stark ist nicht dein Zauberton it is above all the clumsy, stomping orchestral accompaniment that is disturbing.
Unlimited praise is due to Jodie Devos for the aria Queen of the Night and the aria Vorrei spiegarvi, oh Dio!
Lea Desandres Voi que sapete is quite outstanding, but in Non so più cosa son, cosa faccio her finely differentiated singing is severely impaired by the much too dominant orchestra.
Sandrine Piau sings her arias quite well, but in Porgi, amor the rhythmically pointed, throbbing accompaniment of Mrs. Equilbey is disturbing. She is really far from being a supportive conductor for the singers.
The tenor Loïc Félix can only be heard in duets and scenes and his singing is quite pleasing.
But in the end, all the singers in this programme suffer from Equilbey’s poor conducting. On this album there is no Magic Mozart anywhere.