Auf seinem Grab in Wien steht: « Hier ruht ein rechtschaffener deutscher Mann, ein eifriger Christ, ein treuer Gatte, Christoph Willibald Gluck, der erhabenen Tonkunst großer Meister. Er starb am 15. Nov. 1787. » Geboren wurde er heute vor 300 Jahren, am 2. Juli 2014 in der Gemeinde Berching, in der heutigen Oberpfalz.
Der Förstersohn Gluck entschloss sich in jungen Jahren gegen den Willen der Eltern zum Musikstudium. Seine wichtigsten Lebensstationen wurden Wien und Paris, wo es zum Streit zwischen Gluckisten und Piccinisten, den Anhängern des italienischen Opernkomponisten Piccinni, um die Reformoper kam. Die Befürworter der Opera buffa, der komischen italienischen Oper, gingen im Piccinnistenstreit gegen Glucks Reformideen auf die Barrikaden. Glucks vielschichtige, visionäre Persönlichkeit prägte sein musikalisches Schaffen. Ohne den Sinn für bestehende Werte aus den Augen zu verlieren, hinterfragte Gluck festgefahrene Strukturen und war so maßgeblich an der Opernreform beteiligt. Den unnatürlichen, versteinerten und auf vordergründige Effekte ausgerichteten Gesängen der Operia seria setzte Gluck Leidenschaft, menschliche Dramen und urmenschliche Gefühle entgegen, die die Oper wieder zu ihren Wurzeln bringen sollte. Seine Ideen finden sich bereits in seinem bis heute größtem Erfolg ‘Orfeo ed Euridice’, 1762. Seinen Durchbruch in Paris feierte Gluck jedoch 1774 mit der französischsprachigen ‘Iphigenie en Aulide’.
In Wien ließ sich Gluck in den 1750ern nieder. Er wurde kaiserlich-königlicher Hofkomponisten und erhielt den Titel ‘Ritter von Gluck’, der ihm von Papst Benedikt XIV. zugesprochen wurde.