Die um 1900 entstandenen Lieder von Max Reger, von denen drei hier in Fassungen der Interpreten für Violine und Klavier gesetzt wurden, zeigen die seelisch tief empfundene Kunst der Harmonien, die Reger verwendete, um über die Musik seine Zuneigung zu seiner späteren Frau Elsa auszudrücken. Ähnlich ausdrucksstark ist vor allem der erste Satz der späten c-Moll Sonate, die kurz vor seinem Tod entstand.
Diese zutiefst feinfühlige Behandlung erlaubt eine Zusammenfügung mit zwei der drei Sonaten von Franz Schubert, die von seinem Verleger als Sonatinen veröffentlicht worden waren. Im gleichberechtigten Gespräch der beiden Instrumente entwickeln diese Werke, anders als der verniedlichende Titel des Verlegers vermuten lässt, eine Welt echter großer Sonaten.
Das Duo von Anna Sophia Dauenhauer, Violine, und Lukas Maria Kuen, Klavier, hat den Titel der CD nach den erst nach Jahren erfüllten Liebesträumen von Reger gewählt. Ihnen gelingt es, diese beiden Welten dank ihrer sensiblen Interpretationen zusammen zu führen. Über die späte Reger Sonate und die Lieder führt sie der Weg rund hundert Jahre zurück zu Schubert. Während die Sonate von Reger vor allem im Kopfsatz leidenschaftlich und bis zu einem gewissen Grade heftig, passend zum Charakter des Satzes, angestimmt wird, entwickelt sich im Laufe der CD immer mehr ein schwebend fließender Klang. So können sich in den ungekünstelten Melodien der Lieder und der Werke Schuberts vielfältige Empfindungen entfalten, die das Duo gefühlvoll anzeigt.