Das Trio Koch, Vater Philippe und Tochter Laurence auf den Geigen, Sohn Jean-Philippe am Klavier, spielt in einer eher seltenen Besetzung und erkundet ein selten gespieltes Repertoire mit einem Musizieren, das ganz aufs Aufeinanderhören und Miteinanderdenken, -fühlen und -nacherleben ausgerichtet ist.
Dass in Moszkowskis Suite op. 71, für zwei Violinen und Klavier, letzteres keineswegs nur eine Begleiterfunktion hat, zeigt Jean-Philippe Koch mit, wie gefordert, energischem Spiel. Das Klavier nimmt hier endlich einmal – in andern Einspielungen war das nämlich nicht der Fall – die beiden Violinisten beim Kragen und ermöglicht so kraftvolle Dialoge zwischen den Geigen und dem Klavier. Entspannung bringt der zweite Satz mit leicht tänzerischen Schritt, während im Lento assai beide Geigen sich zart umwickeln. Das Klavier beobachtet dieses Liebesspiel aus dem Hintergrund und hält sich auch im furiosen Finale etwas zurück, um den beiden Geigen die virtuose Show nicht zu stehlen.
Milhauds Sonate, ein anspruchsvolles Jugendwerk, ist in einer sehr sensuellen Interpretation zu hören, die jede Schwere vermeidet und besonders im langsamen Satz Stimmungen in irisierenden Farben entwirft.
Wie gut sich das Trio Koch jedem Werk anpassen kann, zeigt die Sonate von Bohuslav Martinu, die musikalisch auch von der Qualität des Stückes her, den Höhepunkt der CD darstellt. Das Trio Koch spielt mit wunderbar schlanker, reiner Tongebung und einem ganz selbstverständlichen Engagement, das von der Tontechnik hervorragend eingefangen wurde.