Ich habe so viele exzellente Einspielungen von Bela Bartoks 2. Violinkonzert in meinen Regalen stehen, dass ich mich mit der quasi hysterischen, überakzentuierten Interpretation von Ted Papavrami überhaupt nicht anfreunden kann. Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen, muss ich sagen, dass ich dieser CD keine einzige Minute musikalischen Genusses abgewinnen kann. Der durchaus talentierte Violinist reorientiert sein Spiel ohne Unterlass, so dass der natürliche Fluss komplett verlorengeht. Was diese Aufnahme schließlich völlig überflüssig macht, ist einerseits Emmanuel Krivines ebenso effekthascherische wie unmusikantische Wiedergabe des orchestralen Parts, und andererseits das dilettantische, freudlose Spiel des ‘Orchestre Philharmonique du Luxembourg’.
Auch mit Bartoks Konzert für Orchester erleben wir eine herbe Enttäuschung. Diffuses, unkonzentriertes Spiel, inkohärentes Dirigat, fehlende Dynamik und Orchesterfarben in Grau, das alles kann doch nicht sein! Und was ist denn hier nur mit den Blechbläsern los? Die klingen so dünn und unpräzise, dass man fast glauben kann, die Tontechnik hätte sich gravierende Patzer erlaubt. Gerade die Blechbläser haben in den letzten Jahren unter Krivine enorm an Präsenz und Präzision hinzugewonnen, wie man das immer wieder in den Konzerten feststellen konnte. Doch auch der Rest des Orchesters bleibt in diesem Werk weit hinter internationalen Erwartungen zurück. Dass bei zwei Werken solch eine schäbige Leistung geboten und auch noch veröffentlicht wird, ist allerdings schon fast wieder verdächtig. So schlecht, wie sich das OPL hier präsentiert, resp. hier präsentiert und vorgeführt wird, ist es nämlich nicht.
Incongruous Bartok performances, badly played and badly recorded. Krivine is totally uninspired, and his wimpish conducting robs the music of any impact.