Giovanni Bassano war ein italienischer Musiker an der Grenze von der Renaissance- zur Barockmusik. Sein Schaffen nimmt eine Schlüsselstellung in der Entwicklung der Instrumentalmusik am Markusdom ein. Er hinterließ eine Schrift mit detaillierten Angaben zur damaligen Verzierungstechnik, die eine umfangreiche Quelle für die spätere Aufführungspraxis Alter Musik wurde. Er trat 1576 als Instrumentalmusiker an San Marco in Erscheinung und erwarb schnell einen Ruf als einer der besten Instrumentalisten in Venedig. Am Seminar des Markusdoms wurde er ab 1601 bis zu seinem Tode Leiter der Ausbildungsstätte.
Bassano übte einen entscheidenden Einfluss auf die Musik der Gabrieli aus. Wahrscheinlich waren die kunstvollen Zinkpartien von Giovanni Gabrieli für ihn als Solisten gedacht. Bassano leitete auch mehrere Ensembles der venezianischen ‘Pifferari’, Kapellen aus Blasinstrumenten, die an anderen Kirchen Venedigs und zu festlichen Anlässen spielten.
Er wirkte auch als Komponist. Die Stimmführung seiner Fantasien und Ricercare ist dicht durchimitiert und zeigt komplexe motivische Arbeit. Er verwendet bevorzugt Blasinstrumente in seinen Werken, da er diese wohl meisterhaft beherrschte.
Das Ensemble ‘Le Guilde des Mercenaires’ hat hier mit seinem ausdrucksstarken Spiel seinem Namen entsprechend einen wahren Schatz gehoben, der neben der Musik der bekannteren Komponisten dieser Zeit leicht übersehen werden könnte.